Verein Dübener Heide Verein Dübener Heide: Ärger mit den staatlichen Stellen
Prettin/MZ. - "Die furchtbare Überschwemmung richtete in der Stadt einen Schaden von zehn Millionen Euro im privaten und drei Millionen Euro im kommunalen Bereich an. Ein Teil der Anwesen wird wohl nicht mehr zu retten sein." Auf dem Konto der Stadt seien bisher über 200 000 Euro eingegangen. Hinzu kämen Sachspenden vom Fernseher bis zur kompletten Heizung und Wohnungseinrichtung. Dieser Zusammenhalt der Menschen könne nicht genug gewürdigt werden und sei sichtbarer Ausdruck der wirklichen deutschen Einheit, lobte das Stadtoberhaupt.
Gleichzeitig kritisierte sie die äußerst bürokratische und schleppende Tätigkeit der verantwortlichen staatlichen Institutionen. "Es machte mich zornig, als ich vom Flutopferstab vor wenigen Tagen die Antwort erhielt, dass erst 14 Bescheide über Hilfsgelder an Personen im gesamten Landkreis bearbeitet worden sind. Wo bleibt die von den Politikern herausposaunte unbürokratische, zügige Soforthilfe?" Ihre Beschwerden in Magdeburg führten zudem dazu, dass sie jetzt mit Diffamierungen und Maßregelungen seitens der staatlichen Stellen zu kämpfen habe, kritisierte Helga Welz. Wie schön seien da solche Augenblicke, wie am Morgen, als sie einen Brief der "Mainzer Zeitung" öffnete. Darin befanden sich neben einem ganzseitigen Bericht über die Stadt Prettin 1 000 Euro in bar. Diese habe ein Leser spontan nach Erscheinen des Artikels gespendet.
Im Moment nutze sie jede Möglichkeit, an Spendengelder zu gelangen, so Helga Welz. Ziel sei es, die Turnhalle bis zum Jahresende wieder nutzen zu können. Ihr Dank gehe an alle, die sich aktiv an der Beseitigung der Hochwasserschäden beteiligt haben oder noch beteiligen. "Prettin wird schöner als vor der Flut, wenn jeder Hand anlegt", ist sie sich sicher.
Einen kleinen Beitrag wollte auch die Ortsgruppe Schwemsal des Vereins Dübener Heide leisten. Kassiererin Inge Schmidt übergab an den Prettiner Ortsgruppenvorsitzenden Klaus Wirtz 100 Euro. Der Vorsitzende des Vereins, Axel Mitzka, ebenfalls Schwemsaler, lobte das Engagement der von Hochwasserschäden betroffenen Vereinsmitglieder bei der uneigennützigen Hilfe untereinander.
Einige der geplanten Vorhaben könnten jetzt nicht verwirklicht werden. Klaus Wirtz bedauerte die zum Stifelfest in Annaburg vorgesehene Wanderung aus Zeitmangel absagen zu müssen. Er hoffe auf Verständnis und versicherte 2003 wieder präsent zu sein.
Eine erfreuliche Information reichte Axel Mitzka an die Mitglieder weiter. Die Draisinenstrecke durch Elbaue und Heide sei als förderfähig im Rahmen des Leader-Plus-Projektes anerkannt worden. Es könne nun mit dieser touristischen Attraktion begonnen werden.