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Ungewöhnlicher Berufswunsch Ungewöhnlicher Berufswunsch: "Ich will Artistin werden"

Von Gabi Zahn 25.03.2014, 21:17
Das Schülerpraktikum hat die 15-jährige Lesley, die aus einer großen Artistenfamilie stammt, noch mehr in ihrem Entschluss gefestigt: „Ich will unsere Tradition weiterführen.“
Das Schülerpraktikum hat die 15-jährige Lesley, die aus einer großen Artistenfamilie stammt, noch mehr in ihrem Entschluss gefestigt: „Ich will unsere Tradition weiterführen.“ Gabi Zahn Lizenz

Jessen/MZ - Einen für die meisten Jugendlichen ihrer Altersgruppe ungewöhnlichen Berufswunsch hat Lesley Maatz aus Schadewalde: „Ich will Artistin werden“, sagt die 15-jährige Schülerin selbstbewusst. Gegenwärtig besucht sie die achte Klasse der Sekundarschule Jessen-Nord und hatte kürzlich Gelegenheit, im Rahmen eines Schülerpraktikums zwei Wochen lang den „1. Ostdeutschen Projektzirkus“ zu begleiten, als er Station in Jessen und Sonnewalde (Elbe-Elster-Kreis) machte.

In der Elsterstadt gelang es dem Zirkusteam um Alfred Sperlich, gemeinsam mit Schülern der Max-Lingner-Grundschule und der Kindertagesstätte „Koboldmühle“, ein großartiges Programm auf die Beine zu stellen, das an vier Tagen mehr als 1 000 Besucher in das Zirkuszelt lockte. „Ich durfte gemeinsam mit meiner Tante Karina Sperlich die Kindergartenkinder trainieren. Das hat total viel Spaß gemacht“, schwärmt Lesley in Superlativen. Die Verwandtschaftsbeziehung lässt erahnen, dass das Praktikum nicht ihre erste Begegnung mit der Manege war. Zirkusgene liegen Lesley gewissermaßen im Blut. Schon Oma Monika Köpke begeisterte als Artistin das Publikum. „Sie war die Tochter von Karl Schmidt, der den Zirkus „Alberti“ lange Zeit führte“, verrät Lesleys Mutter Mandy Maatz (geborene Köpke). Die Wurzeln des traditionsreichen Zirkusunternehmens „Alberti“ reichen sogar über acht Generationen mehr als 200 Jahre zurück bis ins 19. Jahrhundert.

Väterlicherseits weist Lesleys Stammbaum ähnliche Erbanlagen auf: Michael Maatz stammt aus einer alten Puppenspieler-Dynastie. Er gründete das Potsdamer Figurentheater, mit dem er durchs Land reist und auch im Jessener Gebiet regelmäßig Station macht. Michael Maatz ist verwandt mit der großen Zirkusfamilie Sperlich.

Bis vor drei Jahren war Lesleys Familie, zu der auch die Geschwister Angelo (18) und Melissa (12) gehören, selbst noch als Schausteller unterwegs. Nachdem sich die Mutter ihren Traum vom eigenen Eiscafé in Elster erfüllt hat und nunmehr bereits in der dritten Saison das Geschäft erfolgreich betreibt, hilft Lesley dort in ihrer Freizeit gern mit aus. „Dennoch will ich Artistin werden und trainiere seit Jahren vor allem Kautschuk- und Trapez-Nummern“, bekundet sie. Neben Auftritten in der Region wurde die angehende Künstlerin auch schon von einem Radiosender für die Gestaltung von Bühnenshows engagiert.