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Tödlicher Reitunfall Tödlicher Reitunfall: Nachricht weckt traurige Erinnerung

Von Ute Otto 30.05.2016, 13:02
Eine Reiterin in voller Schutzausstattung auf dem Pferd.
Eine Reiterin in voller Schutzausstattung auf dem Pferd. Symbolfoto/CC0

Zahna/Bad Schmiedeberg - Die Nachricht vom tödlichen Reitunfall einer 30-jährigen Wittenbergerin am Sonntagmorgen zwischen Leetza und Gadegast macht Pferdesportler aus dem Kreis Wittenberg betroffen. Bei Peter Zimmermann, Vorsitzender des Reit-, Zucht- und Fahrvereins (RZF) Bad Schmiedeberg ruft sie zudem schreckliche Erinnerungen hervor. 2012 war dort ein 71-jähriger Mann, der seine Enkelin beim Einstallen ihres Pferdes begleitet hatte, durch einen plötzlichen Huftritt gegen den Brustkorb so schwer verletzt worden, dass er starb.

Zimmermann lässt daher nicht daran deuteln: „Pferdesport ist ein schöner Sport, birgt aber auch Gefahren. Darauf weisen wir alle hin, die bei uns reiten wollen.“ Oberstes Gebot auf dem Vereinsgelände sei die Kappenpflicht, nicht nur beim Reiten selbst, sondern so lange jemand sich mit einem Pferd beschäftige. „Ich ärgere mich sehr darüber, wenn in der Werbung oder in Zeitschriften Mädchen auf Pferden ohne Kappen gezeigt werden“, so Zimmermann. Er kann auch nicht verstehen, dass Westernreiter nur wegen des authentischen Outfits auf die Kappe verzichten. Der RZF-Vorsitzende ist auch froh darüber, dass sich spezielle Reit-Sicherheitswesten im Turniersport immer mehr durchsetzen. Auch am Rande des jüngsten Reitturniers in Wittenberg habe er Abstürze vom Pferd beobachtet, die glimpflich ausgegangen sind, eben weil die Reiter gut geschützt waren.

Über 80 Erwachsene und Kinder reiten beim RZF und es gibt auch eine Kinder-Voltigiergruppe. „Die Kinder lernen von der Pike auf, wie man sich schützt und wie man richtig mit Pferden umgeht.“ Und dennoch - kommt Zimmermann auf den aktuellen Fall zurück, über dessen Hergang nichts weiter bekannt ist: Selbst wenn die Reiterin versiert und ausreichend geschützt war: „Man ist nie davor gefeit, dass Pferde scheuen, ausschlagen oder bei einer Kutsche sogar ausbrechen“, so Zimmermann. „Wer weiß, was das Tier erschreckt hat, ein ungewohntes Geräusch, ein anderes Tier?“

Anfang April dieses Jahres war es in Bad Kötzing (Bayern) ein Motorrad, das ein Pferd auf dem Weg erschreckt hat. Die Reiterin wurde abgeworfen und erlitt schwerste Kopfverletzungen. Ein tödlicher Reitunfall ereignete sich auch vor einer Woche im Kreis Rottweil (Baden-Württemberg) bei einem Reitturnier, das daraufhin abgebrochen wurde. (mz)