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Tag der offenen Tür  Tag der offenen Tür : Neugierigsein am Gymnasium Jessen erwünscht

Von Gabi Zahn 05.12.2016, 08:25
Manuel Frenzel aus der Seydaer Grundschule versucht sich mit Vater Gerald an Knobelaufgaben mit Streichhölzern.
Manuel Frenzel aus der Seydaer Grundschule versucht sich mit Vater Gerald an Knobelaufgaben mit Streichhölzern. Zahn

Jessen - Einmal im Jahr gleicht das Forum des Gymnasiums einem Weihnachtsmarkt. Diese Verwandlung mit dem Tag der offenen Tür zu verbinden, ist ein Erfolgskonzept des Hauses. Dafür dekorieren, backen und kochen die Schüler eifrig. Die Jüngeren werden dabei von den Eltern unterstützt.

Letztlich freuen sich alle, wenn es in den Klassenkassen munter klimpert. So sind auch vergangenen Samstag Hunderte Menschen neugierig darauf, Jessens renommierte Bildungsstätte zu besuchen.

Im Vordergrund stehen freilich die Viertklässler mit ihren Familien. Sie müssen abwägen, ob sie nach den Sommerferien 2017 ans Jessener Gymnasium wechseln. Umso besser, dass der vielstimmige Willkommensgruß der Schulchöre unter Leitung von Katrin und Udo Sommer bereits jetzt einigen Anwärtern Lust macht, sich einzureihen.

Schulleiterin Monika Kaufhold: „Nutzen Sie alles, was Sie bei uns sehen, hören, riechen und schmecken können. Sprechen Sie uns an. Lehrer, Schüler, Elternvertreter, Förderverein und die Schulsozialarbeiterin antworten gern auf Ihre Fragen.“

Es geht locker zu, die Gäste knabbern Plätzchen, Schokoäpfel oder heiße Waffeln. Sie löffeln Suppen, verspeisen Kuchen, Fettbemmen und dampfende Hot-Dogs. Doch wer den 20-minütigen Schnupperunterricht in Mathematik, Kunst, Deutsch, Geografie, Englisch und Geschichte nicht versäumen will, muss sich von solchen Verlockungen loseisen.

Bei den unterschiedlichen Aktivangeboten kann man sich dagegen Zeit lassen. So versucht Manuel Frenzel aus Seyda mit seinem Vati, knifflige Steichholz-Knobeleien zu lösen. Sandy Trabitz, Fachschaftsleiterin für Mathematik, gibt Tipps. Davon angetan ist auch Gustav Reinert aus Mühlanger.

Der 84-Jährige verfolgt interessiert die Schulentwicklung des Familiennachwuchses: „Das ist ein tolles Haus. Meine Enkelin Gina Luisa wird 2018 hier ihr Abitur machen.“ Dass er beim Rundgang durch die Fachkabinette auch seinen eigenen „Kopf“ anstrengen kann, freut den Großvater sichtlich.

Susanne Bernhardt, Evangelische Religionslehrerin, hat – frei nach Günther Jauch – ein Wissensspiel kreiert, um die Schüler mit dem Wahlpflichtfach vertraut zu machen. Mit den Eltern als Joker freuen sich die meisten Probanden am Ende über eine stattliche Anzahl goldener Schokostücke.

Von der Physik magisch angezogen fühlt sich Melina, Viertklässlerin der Prettiner Grundschule. Lehrer Matthias Heinitz weiht sie mit Hilfe eines Polarisationsfilters in optische Geheimnisse ein und veranschaulicht für sie Sonnen- und Mondfinsternis anhand eines Modells.

Mit einem anderen Spezialgebiet der Physik beeindrucken Erik Schulze und Jan Michael Richter. Sie und andere Mitglieder der AG Robotik führen ihre selbst gebauten Roboter vor.

Kunstlehrerin Gabriele Zabel hat Farben und Formen im Visier: Mit selbst gefertigten Stempeln aus Schaumstoff können die Kinder Weihnachtsmotive drucken. Eric Schubert aus der Annaburger Grundschule zeigt Talent. Zwar ist er noch Abc-Schütze, doch will er seiner Schwester Isabell unbedingt ans Gymnasium folgen.

„Pro amicis linguae latinae“ – „Für Freunde der lateinischen Sprache!“ So übersetzen Lucy Voigtländer, Michelle Freydank, und andere Lateinschüler der Zehnten die Sprache der alten Römer. Mit Vorträgen über Attische Demokratie, antike römische Baukunst, den Philosophen Seneca und die Olympischen Spiele vermitteln sie, wie die Weisheit des Altertums bis heute nachwirkt.

Anhand von Wortbeispielen erfahren die Zuhörer, dass Latein keinesfalls „tot“ ist. Wer Jura, Medizin, Psychologie oder Pharmazie studieren möchte, braucht solche Sprachkenntnisse. Möglich sind am Jessener Gymnasium folgende Abschlüsse: „Kleines Latinum“, „Latinum“ und „Großes Latinum“.

Ein gesunder Körper fördert den Spaß am Lernen. Am Gymnasium gibt es viele Möglichkeiten, sich über den Unterricht hinaus fit zu halten. Darunter mehrere Ballsportarten, Leichtathletik, Tischtennis und die AG Trampolin. Davon können sich die Besucher in der Turnhalle überzeugen, wo auch der Sponsorenlauf stattfindet. (mz)

Wozu ein Polarisationsfilter dient, das hat Melina aus Prettin von Physiklehrer Matthias Heinitz erfahren.
Wozu ein Polarisationsfilter dient, das hat Melina aus Prettin von Physiklehrer Matthias Heinitz erfahren.
Zahn
Hoch und höher: Balance und Konzentration brauchen diese Mädchen der AG Trampolin bei ihren meterhohen Sprüngen.
Hoch und höher: Balance und Konzentration brauchen diese Mädchen der AG Trampolin bei ihren meterhohen Sprüngen.
Zahn
Vom Plätzchenbasar der Arbeitsgemeinschaft Kochen und Backen bleiben am Ende nur noch ein paar Krümel übrig.
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G. Zahn