Sommerfest des Diest-Hofes in Seyda Sommerfest des Diest-Hofes in Seyda: Was im Leben zählt

Seyda - Es darf mitgedacht werden. Denn das Motto, dass sich der Diest-Hof, die Wohneinrichtung für erwachsene Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Seyda, für das Sommerfest am kommenden Sonnabend erkoren hat, fordert dazu heraus, sich mit dem Thema zu befassen: „Weniger ist mehr?“.
In dem extra für diesen Sonnabend von Werner Srugies geschriebenen Sommerfestlied heißt es „Ich frag’ mich öfter, was im Leben zählt? Reichtum, Macht und Geld. Immer mehr muss es sein.“
„In Zeiten knapper Kassen haben wir uns diese Frage gestellt“, sagt der Leiter der Einrichtung, Diakon Andreas Gebhardt. Mit dem Sommerfest wolle der Diest-Hof auch dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderung so integriert werden, dass sie nicht behindert werden, normal teilhaben können am Leben und an der Arbeit.
Da sei noch viel zu tun. Es gebe zu wenige Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. Die geschützten Werkstätten, die Behinderte beschäftigen, könnten nur ein Zwischenschritt auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt sein. Da sei ein Umdenken erforderlich, ebenso beim Schaffen von behindertengerechtem Wohnraum.
Das Sommerfest an diesem Sonnabend bietet Gelegenheit zu Gesprächen, aber natürlich auch zur Unterhaltung.
13.45 Uhr werden die Feierlichkeiten vom Spielmannszug Seyda eingeleitet. Nach Begrüßung und Andacht dürfen sich die Gäste neben anderem auf das neue Theaterstück der „AugustinusDiestler“ freuen. Zum Inhalt hat Andreas Gebhardt verraten, dass es in Anlehnung an das Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ entstanden ist.
Eine Vielzahl an Ständen wird aufgebaut sein, Keramik, Imkerwaren, Tee, Kräuterstand, Handarbeiten, der Eine-Welt-Laden Jüterbog werde sich präsentieren, ebenso die Heporö gGmbH Zemnick. Die Garteneisenbahn soll ihre Runden drehen. Die Alpakaburg Molino beteiligt sich und viele andere.
Natürlich werde auch der Diest-Hof selbst zum Mitmachen, Schauen und Kaufen einladen. Einen Informationsstand wird es geben, Führungen durch die Einrichtung sind möglich. Dabei wird wohl besondere Aufmerksamkeit dem zweiten Bauabschnitt der Tagesförderung gehören. Das ehemalige Stallgebäude hat ein neues Dach bekommen. Der Innenausbau läuft derweil ebenfalls.
Andreas Gebhardt freut sich, dass Jessener Sekundarschüler am Sonnabend beim Kaffeeausschank helfen werden. „Das kann man nicht genug loben.“ Breit sei auch die Palette an Versorgungsangeboten, lässt er wissen. Zu den besonderen Gästen zählt er die Gruppe „Jamboree“ der Elster-Werkstätten aus Herzberg, den Zauberer „Kalu“ aus Leipzig, der ab 15.30 Uhr etwa zu erleben ist, sowie „Auftakt“ vom Augustinuswerk Wittenberg.
Außerdem zu hören und zu sehen ist die Trommelgruppe des Diest-Hofs unter Leitung von Marion Conrad. Ab 19 Uhr sorgt „Papa Joe“ für Unterhaltung.
Es sei Tradition, in evangelischen Einrichtungen ein Jahresfest durchzuführen, so Andreas Gebhardt, für die Bewohner, die Betreuer, die Angehörigen und alle Interessierten. Seit Januar arbeitet die Arbeitsgruppe an der Vorbereitung. Was sie alles erdacht hat, ist am Samstag ab 13.45 Uhr zu erleben. (mz)