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Oktopus hat’s schwer So war das Drachenfest in Schweinitz

Weshalb der alte Sportplatz in Schweinitz für gebastelte Fluggeräte ein gefährliches Terrain ist. Und warum es dennoch Spaß macht.

Von Evelyn Jochade 28.09.2021, 09:01
Es war ein ständiges Kommen und Gehen beim Drachenfest auf der Wiese an der Schweinitzer ?Weintraube?.
Es war ein ständiges Kommen und Gehen beim Drachenfest auf der Wiese an der Schweinitzer ?Weintraube?. Foto: Evelyn Jochade

Schweinitz/MZ - Schon seit einigen Tagen wiesen zwei überdimensionale gelbe Drachen-Aufsteller am Gasthaus und Hotel „Zur Weintraube“ in Schweinitz auf das bevorstehende Drachenfest hin. Viele Autofahrer und Passanten nahmen das nach dem Pandemie bedingten Ausfall 2020 freudig zur Kenntnis. Die meisten, die sich dann am Samstagnachmittag einfanden, hatten ihre eigenen Fluggeräte mitgebracht und waren in und um Schweinitz zu Hause. Aber es gab auch Gäste, die von weiter her kamen und zufällig auf ihrer Reise eine Pause einlegten.

Nicht die schlechteste Idee, denn wer Kinder dabei hatte, konnte sicher sein, ihnen einen großen Gefallen zu tun. Da war zum einen die Hüpfburg, auf der die Kleinen sich verausgaben konnten. Darüber hinaus wurde in einer Ecke des von Wirt Günter Herrmann aufgestellten Festzeltes unter Anleitung eifrig gebastelt. Und das alles, während es sich die Eltern bei Kaffee und Kuchen gut gehen ließen. Derart gestärkt ging es dann gemeinsam auf die große Wiese, die ehemals ein Sportplatz war.

Elke Schwager gibt Enkelin Eleanor noch wichtige Hinweise vor dem Start des Drachens.
Elke Schwager gibt Enkelin Eleanor noch wichtige Hinweise vor dem Start des Drachens.
Foto: E. Jochade

Nicht nur Drachen

Doch halt! Wer zufällig vorbei kam hatte doch keinen Drachen dabei. Auch daran ward gedacht. Dort, wo es den leckeren Kuchen gab, gab es ebenfalls hübsche bunte Folienflieger zu erstehen. Dabei war es für die Kinder nicht immer leicht, sich zwischen den verschiedensten Märchen- und Tiermotiven zu entscheiden.

Ob Biene Maja, Eule, Einhorn oder Baumeister Bob, für jeden war etwas dabei. So auch für die kleine Mascha. Sie hatte das Einhorn mitgenommen und Oma Viola musste nun zusehen, wie sie das Tier in die Luft bekam. Doch die beiden hatten Glück. Der Wind frischte gerade auf und so flog das leichtgewichtige Pferd sensationell steil nach oben. Offensichtlich besaß die Oma im Drachen-fliegen-lassen Erfahrung. Mascha war begeistert. Allerdings trug der Wind nicht stetig. Und alle Mühe half nichts, Oma und Enkelin mussten mit ansehen, wie sich das Einhorn elegant auf der großen Weide am Rande der Wiese niederließ. Ganz oben, wo eine Rettung unmöglich wäre. Aber Oma Viola wusste, was zu tun war. Sie zog mehrmals ruckartig und doch mit Vorsicht an der Leine und bekam, zur großen Freude der Kleinen, den Drachen wieder frei. Da war Oma sicherlich wieder einmal die Größte. Denn, in Sichtweite des Absturzes in den Weidenbaum, hatte sich noch solch ein Missgeschick ereignet. Doch dort musste wohl, so schien es, das Drachensteigenlassen aufgegeben werden.

Etliche Versuche

Wer sich aber auf dem alten Sportplatz auskannte, der hielt sich, wie Elke Schwager mit Eleanor (8), ihrer Enkelin, in der Mitte auf, wo gefährliche Bäume außer Reichweite sind. Auch Mirjam Letz und Mario Poche hatten das bedacht und wollten ihrem Töchterchen Magdalena (4) zeigen, wie so ein Fluggerät zu handhaben ist. Nach mehreren vergeblichen Versuchen hatte der knallrote Krake ein Einsehen und stand dann endlich ziemlich stabil am Himmel.

Der war an diesem Herbsttag nicht so strahlend wie sonst meistens zum Schweinitzer Drachenfest. „Aber dafür“, so Elke Herrmann, haben wir diesmal Wind!“