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«Schwer zu lernen zwar, aber schön»

Von Detlef Mayer 20.06.2005, 15:29

Holzdorf/Jessen/MZ. - Es handelt sich dabei um den einzigen bundesweit vergebenen Abiturientenpreis für moderne Fremdsprachen. Tina Schulze erhält diese Auszeichnung, wie Lehrerin Petra Kneupel der Mitteldeutschen Zeitung erklärt, für sehr gute Sprachkenntnisse und Leistungen im Fach Französisch. Sie sei eine sehr engagierte Schülerin gewesen und habe zudem ein halbes Jahr in Frankreich verbracht und diesen Aufenthalt intensiv genutzt, um sich mit Land und Leuten vertraut zu machen.

Neben einer Urkunde wird die Holzdorferin am Freitag als Buchpreis die zweisprachige Anthologie "Französische Dichtung" aus dem C.-H.-Beck-Verlag überrecht bekommen.

Mit dem Apollinaire-Preis möchte die Robert-Bosch-Stiftung sprachbegabte Abiturienten fördern, die französische Sprache an deutschen Schulen stärken und junge Menschen für ein Engagement in den deutsch-französischen Beziehungen gewinnen. Im vorigen Schuljahr wurde dieser Preis an 1 500 Gymnasien vergeben. Mit Tina Schulze hat das Jessener Gymnasium bereits seine zweite Apollinaire-Preisträgerin. Vor zwei Jahren ging die gleiche Auszeichnung an Jessica Landskron.

Im Alter von sechs Jahren kam Tina Schulze mit ihrer Mutter zum ersten Mal nach Paris. Sie war von der Weltstadt an der Seine so begeistert, dass sie dort unbedingt wieder hin wollte. In der elften Klasse bot sich ihr diese Gelegenheit im Rahmen eines deutsch-französischen Schüleraustauschs gleich für ein halbes Jahr.

Sie lebte und lernte für sechs Monate in Fontainbloau (50 Kilometer von Paris entfernt). Mit ihr waren es zwölf deutsche Austauschschüler, die damals die dortige Bildungseinrichtung besuchten. Insgesamt profitierten in besagtem Jahr 50 deutsche und 50 französische Schüler von dem Programm. Übrigens lebt in Holzdorf zurzeit ein französischer Gast-Gymnasiast, und im nächsten Halbjahr geht der Holzdorfer René Plath nach Frankreich.

Tina Schulze ist fasziniert von der französischen Sprache. Sie sei so wohlklingend, meint sie gegenüber der Heimatzeitung. "Schwer zu lernen zwar, aber sehr schön!" Die junge Frau möchte nach dem Gymnasium gern deutsch-französisches Recht studieren. Dazu gehört auch ein zweijähriger Studienaufenthalt in Paris. Für diesen anspruchsvollen Werdegang bewerben kann sie sich endgültig aber erst mit dem Abitur-Zeugnis.