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Schützengilde in Jessen Schützengilde in Jessen: 800 Bilder aus Jessens Stadtgeschichte

Von H.-Dieter Kunze 03.06.2016, 06:56
Jürgen Carius (l.) hatte neun Jahre den Vorsitz in der Schützengilde Jessen inne, Roland Gaster ist sein Nachfolger.
Jürgen Carius (l.) hatte neun Jahre den Vorsitz in der Schützengilde Jessen inne, Roland Gaster ist sein Nachfolger. Kunze

Jessen - Mit einem Vereinsnachmittag feierten die Mitglieder den 26. Jahrestag der Neugründung der Schützengilde Jessen. Zu Gast war der Hobbyforscher Dennis Weiner. Er hielt einen Vortrag in Wort und Bild über 800 Jahre Stadtgeschichte seit der urkundlichen Ersterwähnung Jessens im Jahr 1216. Dennis Weiner ließ die 800 Jahre Jessener Stadtgeschichte in zwar knapper, aber dennoch detailreicher Form Revue passieren. Der Referent konnte dabei aus dem Vollen schöpfen, denn er hat ausreichend Material und Fotos zusammengetragen. Sie sind Grundlage für sein Buch „Jessen/Elster – 800 Jahre Geschichte“, so der Arbeitstitel. Es soll natürlich in diesem Jahr erscheinen und in einer öffentlichen Präsentation vorgestellt werden. Derzeit laufen die Druckvorbereitungen.

Der Ursprung Jessens war ein Hügel mit einem Turm und einem Wassergraben, später von einer Ringmauer umgeben und als Burg Jezzant überliefert. Diese Anlage sollte vor allem Schutz gegen Slaweneinfälle bieten.

Das Spektrum des Vortrags war breit gefächert, seine Schwerpunkte ließen die zunehmende Bedeutung Jessens und die Stadtentwicklung Revue passieren. Auch die Entwicklung des Schützenwesens spielte eine Rolle. Für die Gründung der ersten Schützengilde gibt es kein einheitliches Jahresdatum. Die Schützengilde Jessen führt den Zusatz „seit 1549“. An dieser Jahreszahl orientierten sich alle nachfolgenden Jubiläen, bis hin zur 450-Jahr-Feier im Jahr 1999. Bis 1945 wurde die Tradition der Schützengilde mehr oder weniger intensiv fortgeführt. Dann klafft eine große Lücke. Sie wurde am 22. Mai 1990 wieder geschlossen. An diesem Tag trafen sich 19 interessierte Bürger auf dem Gelände des ehemaligen KK-Schießstandes der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) der DDR und gründeten den Schützenverein „Schwarz-Gelb“. Den Vorsitz übernahm Bürgermeister Dietmar Brettschneider, Bernd Schollbach und Joachim Hain wurden Vorstandsmitglieder. Bereits Ende des Jahres hatte der Schützenverein 47 Mitglieder. 1992 erfolgte eine Umbenennung in „Schützengilde Jessen“. Seitdem gibt es regelmäßig Meisterschaften in verschiedenen Disziplinen und auch das Vereinsleben wird intensiv gepflegt. Neben dem KK- und Luftgewehrschießstand in Jessens Mühlberger Straße wird auch die Schießanlage in Lindwerder von den Sportlern besonders für großkalibrige Waffen genutzt. Beide Schießstände sind Eigentum der Stadt Jessen.

Vor dem Vortrag hatte sich der neue Vorsitzende Roland Gaster bei seinem Vorgänger Jürgen Carius bedankt. Neun Jahre lang führte dieser den Verein, investierte in dieses Ehrenamt viel Zeit und Engagement. Dafür erhielt er eine Ehrenurkunde sowie ein Präsent. Auch seine Frau Martina hatte viel Verständnis und Geduld, Roland Gaster würdigte das mit einem Blumengruß. Vorstandsmitglied Dirk Homolka, der auch ein aktiver Schütze ist, wurde vorzeitig befördert und zum Rittmeister ernannt. Ausschlaggebend dafür war die mit Hilfe anderer realisierte Installation einer modernen Elektroheizung im Luftgewehr-Schießraum sowie in der Küche. Mit dieser Heizung ist nun ein ganzjähriges Training auf den Schießbahnen möglich. (mz)