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Radtour von Lindwerder Radtour von Lindwerder: Durch Heide nach Schweinitz

Von Evelyn Jochade 19.10.2016, 08:14
Karl-Heinz Richter und Peter Schulze (v.r.) bewunderten in der Schweinitz neben anderem die ausgefeilten Formen für die Zigarrenherstellung.
Karl-Heinz Richter und Peter Schulze (v.r.) bewunderten in der Schweinitz neben anderem die ausgefeilten Formen für die Zigarrenherstellung. E. Jochade

Lindwerder/Schweinitz - „Ich hatte wirklich Bedenken, dass wir fürchterlich nass werden“, erklärte Günter Herrmann während der Radeltour, die die Lindwerdaer Zweiradfreunde und Pedalritter aus umliegenden Orten diesmal nach Schweinitz führen sollte. „Sonst“, so der Gastwirt, der die Ausfahrten organisiert, „hatte mich das Wetter immer etwas im Stich gelassen.“

Doch pünktlich zum Start am Sonntag kam nach Tagen mit Regen und trüber Witterung die Sonne heraus, was Frank Peiler, der an diesem Tag den Hut der Streckenführung aufhatte, selbstverständlich für sich reklamierte. Gut, wenn jemand so einen kurzen Draht zu Petrus hat, da kann auf Sonnenstrahlen geradelt werden. Nun ist die gerade Strecke zwischen Lindwerder und Schweinitz relativ schnell zu überwinden, doch einige Bögen durch die Heide sorgten dafür, dass nicht nur 15 Kilometer zusammenkamen, sondern auch rund eine Stunde gefahren wurde. Die wiederum verging wie im Fluge, was dazu führte, dass Waltraud Krahlisch, vom „Swinze“-Verein, die die Gäste empfangen sollte, von deren überpünktlichem Erscheinen überrascht wurde.

Begrüßung im Rathaus

Nichtsdestotrotz erklommen die 32 Radler gemeinsam mit ihr den zweiten Stock des Schweinitzer Rathauses, wo sie sich nach der offiziellen Begrüßung und einigen Ausführungen zur Heimatgeschichte in aller Ruhe umsehen konnten. In dem dort durch den Verein „Swinze“ liebevoll und detailgetreu gestalteten Heimatmuseum entdeckten die Älteren so manches Utensil, welches sie noch von früher kannten. Alte Holzklammern beispielsweise, die nach Aussage einiger Hausfrauen, „einfach unverwüstlich waren. Nicht wie die Plastedinger heutzutage.“ Aber auch größere Exponate hat der Verein zusammengetragen oder als Leihgabe erhalten. Schaukelpferde, Puppenwagen, sogar eine Friseureinrichtung und das Bürgermeisterzimmer mit altem Schreibtisch wurden bestaunt. Tatsächlich lag auf diesem noch ein originaler Terminkalender von 1941. Ohne Einträge allerdings. Karl-Heinz Richter und Peter Schulze hatten es die Zigarrenformen angetan. „Die stammen bestimmt aus dem Tabak- und Spirituosenladen von Max Hering. Da gab es solche Zigarren“, waren sie sich einig und wussten auch noch genau, wo das Geschäft sich in Schweinitz einst befand.

Es gab also auch in früheren Jahren schon eine enge Verbindung der beiden Orte. Interessiert wurden auch die verschiedenen Rührkuchenformen in Augenschein genommen und sich überlegt, wie diese genau zum Einsatz kamen. Bei der Vorstellung eines solchen duftenden und leckeren Rührkuchens erinnerten sich allerdings die Lindwerdaer Pedalisten daran, dass einige Radumdrehungen weiter, hinter dem Gasthaus „Zur Weintraube“, Günter Herrmanns Crew mit feinem Kuchen und Kaffee wartete. So bedankten sich die Gäste bei Waltraud Krahlisch, natürlich nicht, ohne sie zum Kuchenessen einzuladen.

Ausklang bei Kaffee und Kuchen

Unter einem lauschigen Zeltdach ließen die Radler dann bei dem versprochenen Käffchen und schmackhaftem Gebäck und angeregten Gesprächen den Nachmittag ausklingen, bevor es in direkter Fahrt nach Hause ging. (mz)