Puppentheater in Jessen Puppentheater in Jessen: Koffer auf Pittiplatsch raus

jessen - Die Faszination scheint ungebrochen. Hunderte kleine, aber auch große Fans pilgerten am Sonntagvormittag in das Jessener „Schützenhaus“, um die berühmten Fernsehhelden aus Kinderprogrammen hautnah zu erleben.
Die Figuren wurden Ende der 1950er/Anfang 1960er Jahre für den Deutschen Fernsehfunk geschaffen. Schnatterinchen trat erstmals 1959 in der wöchentlichen Sendereihe „Meister Nadelöhr erzählt Märchen“ auf. Pittiplatsch hatte seinen ersten Auftritt am 17. Juni 1962. In den 1970er Jahren kam Moppi, der Hund, dazu. Ingeborg und Günther Feustel erdachten den Großteil der Geschichten.
So oft passiert es ja nicht, dass der kleine freche Kobold Pittiplatsch und seine Freunde vorbeikommen, um von ihren Abenteuern im Märchenwald, so hieß auch das Programm, zu berichten.
Hinter den Figuren - sie sind allesamt jene, die man einst und jetzt original im Fernsehen erlebt - verbergen sich Mitglieder des Berliner Pittiplatsch-Ensembles. Zum dritten Mal seit 1990 machten sie gestern Station an der Schwarzen Elster. Am Nachmittag stand der bereits im Vorfeld komplett ausverkaufte Auftritt in Schönebeck auf dem Programm.
Auf Tour geht das Ensemble - natürlich im Laufe der Jahre in wechselnder Besetzung - fast so lange, wie es die Figuren von Pittiplatsch und seinen Freunden gibt, nämlich seit den 1960er Jahren. Am Sonntag in Jessen mit dabei war Barbara Augustin-Gorn. Sie verlieh im Laufe ihrer langen Karriere neben anderem Schnatterinchen ihre unverwechselbare Stimme. In Jessen agierte sie jedoch zumeist vor der Bühne, um quasi als Bindeglied zwischen den Puppen und den Kindern im Saal zu fungieren. Was prächtig klappte. Augustin-Gorn fesselte die lieben Kleinen von Anbeginn. Und wenn man in die Runde des bis fast auf den letzten Platz gefüllten „Schützenhaus“-Saales schaute, gelang ihr das ebenso bei vielen Großen. Für viele war Pittiplatsch schließlich ein fester Begleiter während der Kindheit. Woche für Woche versammelte man sich vor dem Fernseher, um sich die Abenteuer aus dem Märchenwald anzuschauen. Mal wieder in Erinnerungen zu schwelgen, ist doch schön. Und die vor Begeisterung strahlenden Kinderaugen waren den Besuch der einstündigen Vorstellung allemal wert. (mz)