Pferdezucht in Axien Pferdezucht in Axien: Vierbeiner "Urmel" sorgt für Trubel

Axien - Das Landgut „Elbeland“ Axien sorgt wieder für Schlagzeilen. Gestern hat ein Hengst der Rasse Rheinisch-Deutsches Kaltblut seinen Stall in der Elbaue verlassen. Künftig ist das Tier im Landgestüt Moritzburg zu Hause. Auf der Internetseite der Sächsischen Gestütsverwaltung wird der geplante Neuzugang bereits seit einigen Tagen als jüngste Neuigkeit verkündet. Und Gerhard Böhme, Vorstandsvorsitzender im Axiener Landgut, und seine Mitarbeiter sind ziemlich stolz. „Das ist seit langem wieder mal ein Erfolg für uns“, bekennt Gerhard Böhme. Obwohl, das ist wohl etwas untertrieben, denn die Axiener bestimmen seit Jahrzehnten das Zuchtniveau bei dem Rheinisch-Deutschen Kaltblut mit. Wiederholt war das auch bei den Kaltblutschauen auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin bemerkenswert unter Beweis gestellt worden.
Auslöser für den jüngsten Erfolg ist die Kaltblutkörung in Krumke am Reformationstag. Dort waren 23 Hengste aus den fünf ostdeutschen Bundesländern und aus Niedersachsen gemeldet worden, 19 wurden letztlich präsentiert. Gerhard Böhme lässt wissen, dass er aufgrund der großen Zahl an gemeldeten Tieren skeptisch war, ob sich die Wünsche der Axiener erfüllen werden.
Vorgeführt wurde das Tier in Krumke, in der Nähe von Stendal, von Martin Hoffmann, unterstützt haben an diesem Tag Alwin Plenz und Heiko Wagner. Als vorletzter, mit der Startnummer 22, wurde der Axiener Hengst präsentiert. Schon die so genannte Pflasterprobe (Begutachten des Laufverhaltens) wird Gerhard Böhme nicht so schnell vergessen. „Er ist regelrecht geschwebt.“ Und im Ring fiel vor mehreren hundert Zuschauern dann die Entscheidung, dass der Axiener Hengst gekört und als erster Reservesieger ausgezeichnet wird. Die Folge ist, dass sich das Landgestüt Moritzburg für den Vierbeiner mit einer Widerristhöhe von 1,63 Metern interessiert. Am Dienstagabend besucht der Landstallmeister aus Moritzburg, Matthias Görbert, das Landgut. Der Kauf des Fuchses mit hellem Langhaar, der im März 2013 in Axien zur Welt kam, wird dabei perfekt gemacht. Am Mittwoch verlässt der Hengst die Elbaue in Richtung Sachsen. Da heißt das bislang namenlose Tier „Urmel“. Der Landstallmeister hat den Namen mitgebracht.
Als sicher kann wohl gelten, dass die Axiener nun genau den weiteren Weg von „Urmel“ verfolgen werden. So wie sie es auch bei anderen Spitzenpferden aus Axien handhaben. Gerhard Böhme weist auf den Katalog der Kaltblutkörung. „Mit etwa einem Drittel der Pferde sind wir verwandt.“ Auch das spricht für die züchterischen Leistungen im Landgut. (mz)
