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Peter Weimer ist 60 Peter Weimer ist 60: Ein Pferdenarr wird gefeiert

Von Klaus Adam 18.09.2001, 18:15

Hohndorf/MZ. - Dass eine Betriebshalle mit Tischen und Stühlen eingerichtet, darin ein leckeres Büfett aufgebaut wird und der Chef jeden betont freundlich begrüßt, würden sich wohl alle Mitarbeiter jeden Tag wünschen. Doch leider ist das nur an Fest- und Ehrentagen so. So einem wie wie am Dienstag. Da beging nämlich Peter Weimer, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Dachdecker- und Zimmereiunternehmens in Hohndorf seinen 60. Geburtstag. Tagsüber kamen zahlreiche Geschäftspartner, Bekannte und Freunde zum Gratulieren. Abends feierte der Jubilar im Kreise seiner Mitarbeiter.

Beinahe wäre ja sein persönlicher Ehrentag mit einem beruflichen zusammengefallen. Denn vor fast zehn Jahren hat er sich noch einmal ins Wirtschaftsleben gestürzt. Aber einige Zeit fehlt halt noch an dieser runden Dekade.

Eigentlich hatte sich der Dachdeckermeister Anfang der 90-er Jahre schon zur Ruhe gesetzt. Wegen seiner Pferdeleidenschaft war er aus seiner Heimat im deutschen Westen an die Elbe gekommen. Er kannte Familie Krüger, die Inhaber des Gestüts am Weinberg in Prettin. Bei ihnen hat Peter Weimer 25 Pferde stehen. Oldenburger, eine Rasse, die er selbst züchtet.

Lange blieb er jedoch nicht ausschließlich bei seiner Pferdeliebelei. Er spürte noch einmal eine Herausforderung darin, sich mit rund fünfzig Jahren als Existenzgründer zu beweisen. Natürlich auf dem Gebiet, das er am besten kannte, der Dachdeckerei. Seitdem ist der Wind in der Bauwirtschaft schärfer geworden, schätzt er heute ein. "Aber ich kann mich über meine Firma nicht beklagen. Die Auftragsbücher sind voll. Die Lage ist gut. Noch." Etwa 40 Mitarbeiter zählen nach wie vor zu seinem mittelständischen Unternehmen, wie er bekundet.

Aber er ist sich auch im Klaren darüber, um welchen Preis sein Unternehmen so gut dasteht. "Es gibt ein Sprichwort: Wenn die Fische weniger werden, dann müssen die Netze enger werden." Er meint damit schon ganz direkt, auch Fanggründe zu "erobern". Wegnehmen heiße aber nicht, es über den Preis zu schaffen. "Wir haben mittlerweile über 4 000 Dächer gedeckt. Da glaube ich schon, dass wir ein ansehnliches Referenzpotential vorweisen können."

Peter Weimer glaubt jedoch, sobald die Lage auf dem Arbeitsmarkt wieder besser wird, werde der Nachholebedarf befriedigt. Ein um das andere Mal bewertet er die Fördermittelvergabe eher als Hemmschuh. "Fördermittel sind genügend da. Aber man muss sie gezielter einsetzen." Der Wahlhohndorfer möchte weniger die großen, starken Unternehmen unterstützt sehen, sondern die kleineren, die oft deutlich mehr ums Überleben kämpfen müssen.

Doch zurück zum Jubilar Peter Weimer. Was wünscht er sich an diesem Tag, seinem 60. Geburtstag, ganz persönlich? "Gesundheit ist mein größter Wunsch, und nach den Vorkommnissen, die waren, dass wir alle weiter in Ruhe und Frieden leben können."