Bürgermeisterwahl in Annaburg Patrick Schubert will eine attraktive Stadt
Patrick Schubert ist von der CDU nominiert worden. Wofür er sich als Verwaltungschef in den nächsten sieben Jahren gern einsetzen würde.

Annaburg - „Aus dem gleichen Grund wie beim letzten Mal“, sagt Patrick Schubert auf die Frage, warum er erneut als Bürgermeisterkandidat in Annaburg antritt. Am Sonntag, 6. Juni, wird darüber entschieden. Er wohne hier und wolle auch mitgestalten. Und so schlecht sei doch das Ergebnis vor sieben Jahren nicht gewesen.
Chance für Entwicklung
Geändert hat sich, dass Patrick Schubert jetzt von der CDU nominiert wurde. Stationen zuvor waren die Freie Wählergemeinschaft Annaburg und die Freien Wähler. Die Entscheidung für die CDU sei gefallen, „weil ich dort bessere Chancen für mich sehe zur Weiterentwicklung und Weiterbildung“.
Die kommunale Familie sei größer, das Netzwerk besser, fügt er erläuternd an. Über die Vernetzung zum Kreistag, Landtag und bestenfalls zum Bundestag lasse sich mehr für die Stadt erreichen, ist er überzeugt. Schubert verweist auf seine Erfahrungen in der Kommunalpolitik, elf Jahre im Stadtrat und sechs im Ortschaftsrat.
Sollte er ins Rathaus einziehen können, so will er sich für die Verbesserung der ärztlichen Versorgung einsetzen. Da müsse sich etwas tun. Zwei Hausärzte für 7.000 Leute seien einfach zu wenig, merkt er an. Die Stadt müsse attraktiver werden „für junge Leute, die hier bleiben wollen“, auch für Bundeswehr-Soldaten, die in die Region kommen. Es freue ihn, dass in Prettin gebaut werde.
In Annaburg fehlt es nach seiner Meinung an ausgewiesenen Bauplätzen. Ansonsten verweist er auf die vorhandene Infrastruktur, Grundschulen, Sekundarschule, Apotheken, das Breitbandnetz werde schrittweise ausgebaut. Gerade in dieser Corona-Zeit sei das wichtig, wenn von zu Hause aus gearbeitet werden müsse. Es habe sich gezeigt, dass in der Pandemie-Zeit das Leben auf dem Lande mehr Möglichkeiten als in der Stadt biete, fügt er an.
Ausflügler in die Stadt zu locken, auch darum möchte er sich verstärkt kümmern. Er denkt daran, Touristen vom Elbe-Radweg auf den Zweistromweg zu locken, der von Prettin an der Elbe bis Löben an der Schwarzen Elster führt. Davon würden Gastronomen, Hoteliers und Betreiber von Pensionen profitieren.
Gerade in diesen Zeiten, in denen der Inlandstourismus deutlich an Bedeutung gewinne, sieht er da gute Möglichkeiten, etwas auf den Weg zu bringen, etwa auch durch eine Verbindung von Elberadweg und Fläming-Skate. Und es sollte endlich gelingen, einen Radweg zwischen Annaburg und Jessen zu bauen. „Derzeit gibt es da keine vernünftige Verbindung für Radfahrer.“ Beim Radwegebau sei das Land in der Pflicht.
Ihm sei klar, dass bei einer Amtsübernahme zunächst eine große andere Aufgabe im Vordergrund steht, die Abminderung der Auswirkungen von Corona. „Jede Zeit hat ihre Aufgaben.“ Jetzt gehe es darum, mit der Pandemie zu leben und sich entsprechend den Gegebenheiten anzupassen. Er wisse um die Sorgen der Leute, der Gastronomen, der Vereine. „Die leiden sehr darunter.“
Auch große andere Aufgaben warten in der nächsten Legislaturperiode. Dazu zählt die derzeit deutschlandweite Suche nach einem Endlager für radioaktive Abfälle. „Das lehne ich bei uns ganz klar ab.“ Die Region habe mit den hiesigen Photovoltaikanlagen und den Windrädern genug für die Gemeinschaft getan, ist er überzeugt.
Verwaltung als Dienstleister
Sollte er Bürgermeister werden, dann wolle er sich für eine Verwaltung als Dienstleister für die Einwohner, für Vereine einsetzen, die sich stark in ihren jeweiligen Bereichen engagieren. Er sei gegen eine Kürzung der freiwilligen Aufgaben in der Stadt, auch wenn er wisse, dass die Finanzlage eine schwierige ist. „Da muss man flexibel sein.“ Zudem sei ihm eine bessere Zusammenarbeit mit den Feuerwehrleuten wichtig.
Er habe seinen Wahlkampf bewusst unter das Motto gestellt „Einer für alle“ und meine damit, dass er Belange aller Ortsteile berücksichtigen wolle. Der Wahlkampf, so merkt er noch an, ist ein ganz anderer als beim letzten Mal vor sieben Jahren. Auch das ist eine Herausforderung. (mz)