Partnerschaft Partnerschaft: Lebendige Kontakte in Zahna-Elster

ZAHNA-ELSTER - Gleich zwei Jubiläen, das dürfte ausreichender Grund sein, sich Gäste einzuladen, sagten sich die Stadt Zahna-Elster und der Partnerschaftsverein. Und sie setzten dieses Vorhaben in die Tat um. Schließlich ging es um die Städtepartnerschaft zu Steszew (Landkreis Poznan/Polen) seit 20 Jahren und noch fünf Jahre älter ist jene nach Edemissen (Kreis Peine/Niedersachsen). Doch begangen werden sollten diese Jubiläen in großer Runde und so waren Vertreter aus Kaltenbach (Zillertal/Österreich), mit dem Ort gibt es seit März einen Vertrag, sowie Chaulnes (Departement Somme, Nordfrankreich), der Partnerstadt von Edemissen, zu der Zahna-Elster auch freundschaftliche Kontakte pflegt, am Sonnabend beim Empfang im Rathaus unter den Gästen.
Beginn mit Feuersirene
Zum Auftakt des Empfanges ertönte erst einmal ungeplant die Sirene. Einer der Gestalter der Kontakte nach Polen, Harry Wolf, ehemaliger Leiter der Zahnaer Feuerwehr, begab sich auf den Weg zum Gerätehaus, kam aber kurze Zeit später wieder zurück. Seine Mannen waren gerufen worden, um eine Katze aus einem Baum zu holen, und brauchten daher seine Hilfe nicht.
Horst Schlegel, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Zahna-Elster, blickte zurück in die Geschichte. Im September 1990 gab es erste Kontakte nach Edemissen, die ein Jahr später in einen Vertrag gegossen wurden. Zunächst funktionierte alles gut, dann herrschte aber vier Jahre Ruhe. 1996 kamen dann wieder Besucher aus dem Niedersächsischen. Gemeinsam wurde sich versprochen, die Kontakte wieder zu aktivieren. Heute, so erklärte der Edemissener Bürgermeister Frank Bertram, „lodert die Flamme und wir werden alles tun, dass es auch so bleibt“. Einer der Augenzeugen der ersten Kontakte war Klaus-Walter Vetter, der im Namen des dortigen Partnerschaftsvereins Grüße nach Zahna-Elster überbrachte. Er habe viele persönliche Erinnerungen, erklärte er und nannte Kutschfahrten durch die Umgebung Zahnas, kostümträchtige Stadtfeste oder ein Konzert in der Stadtkirche Zahna, bei dem auch Sänger der Edemissener Kantorei gemeinsam mit den Zahnern zu Musik von Händel sangen. Und nicht missen möchte er die vielen langen Gespräche miteinander.
Der Partnerschaftsverein entstand 2007 aus dem bis dahin existierenden Partnerschaftsausschuss des Stadtrates. Vorsitzender ist Horst Schlegel, der übrigens auch die Kontakte ins polnische Steszew initiiert hatte. Der Verein hat derzeit 16 Mitglieder und würde sich freuen, wenn sich neue Mitstreiter finden würden.
Interessenten sollten sich bei Horst Schlegel melden. Meist finden die Treffen bei Stadt- und anderen Festen in den jeweiligen Orten statt. So reist schon in drei Wochen eine Abordnung aus Zahna-Elster ins schön Zillertal nach Kaltenbach.
Er habe sich kürzlich Bilder von der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages angesehen, erzählte Włodzimierz Pinczak, Bürgermeister aus Steszew. Er sei dann gefragt worden, ob er oder sein Sohn damals das Dokument unterschrieben habe, so jung sieht er auf den Fotos aus. Für die gute Zusammenarbeit bedankte er sich bei Bürgermeister Peter Müller, Partnervereinschef Horst Schlegel und beim ehemaligen Wehrleiter Harry Wolf.
Freunde, aufgenommen zu sein
Kaltenbach freue sich, in diese illustere Runde aufgenommen worden zu sein, meinte Bürgermeister Klaus Gasteiger und stellte kurz seine Gemeinde vor. Sie habe 1 271 Einwohner auf einem Territorium von 5,13 Quadratkilometer. Jährlich werden hier 180 000 Gäste begrüßt. Für die Entwicklung Europas seien Partnerschaften der Kommunen sehr wichtig, führte er aus. Weiterhin hieß es beim ihm: „Es gilt, gemeinsam Probleme zu lösen. Das funktioniert in der kleinen Politik besser als in der großen.“
Kontakte der Vereine wichtig
Unterbrochen wurden die Reden kurz von einigen Mitgliedern des Spielmannszuges der Zahnaer Feuerwehr. Sie hatten die Polterhochzeit eines Feuerwehrkameraden für einige Minuten verlassen, um den Gästen mit zwei Liedern ihre Aufwartung zu machen. In Polen sind sie schon bekannt und in Edemissen sollen sie es werden, denn Frank Bertram hatte vorher erklärt, dass er sich enge Kontakte der Feuerwehren ebenso wie zwischen verschiedenen Vereinen wünscht. Er hatte übrigens ein riesiges Banner mitgebracht, das künftig vor dem Zahnaer Rathaus wehen kann, wenn Gäste aus Niedersachsen in der Stadt sind. Damit erfüllte er einen Wunsch von Zahna-Elsters Stadtoberhaupt Peter Müller.
Vor dem Empfang fuhren die Gäste nach Wörlitz und erlebten dort bei herrlichstem Wetter eine Kaffeefahrt mit Gondeln durch den Park. (mz)
