Nach dem Bad riechen wie weiße Schokolade
Linda/MZ. - Zunächst aber hatten die Jüngsten aus der Kindertagesstätte ihren Auftritt. Da blieb so manchem der Knirpse vor Aufregung der Text im Halse stecken, wenn er vor den zahlreichen Gästen sein Gedicht rezitieren sollte. Auch für Bastienne (vier), dem Kleinsten von allen war Jutta Trojandt als "Mutter" des Ganzen stets zur Stelle und soufflierte. Schließlich winkte nach bestandener "Mutprobe" für jedes Kind ein Schokoladenweihnachtsmann. Der war so groß, dass ein Mädchen, als sie ihren in die Hand gedrückt bekam, spontan rief: "Den schaffe ich erst in zwei Wochen!" So richtig glauben mochte ihr das wohl keiner.
Gern hätten auch Erwachsene zugegriffen, aber Jutta Trojandt hielt ihre schützende Hand über den Karton mit den Weihnachtsmännern. Sie verwies die großen Naschkatzen auf die von den fleißigen Eltern gebackenen, leckeren Plätzchen.
Wer allerdings trotz Weihnachtsrummels auf seine Figur achten sollte oder wollte, der war am Stand von Rita Lehmann richtig. Neben allerlei kleinen Geschenken gab es dort auch Schaumbad mit dem Duft der weißen Schokolade. Dass die Benutzung delikate Probleme nach sich ziehen könnte, war aus dem Gespräch eines an dem Flacon schnuppernden Ehepaares zu erahnen. Der Gatte warnte seine Frau schon mal vor: "Du weißt, dass ich weiße Schokolade besonders gern knabbere!"
All diese aufregenden Dinge sahen sich die Senioren des Ortes ganz gemütlich von den windgeschützt aufgestellten Tischen an. Elfriede Geyer hatte dabei noch eine ganz wichtige Aufgabe zu erfüllen: Sie musste, wenn auf der Bühne eine kleine Pause eintrat, das Mikrofon halten. Auf die Frage hin, ob sie denn auch mal etwas ins Mikro sagen möchte, meinte sie unter dem Gelächter der Umsitzenden abwehrend: "Ich bin so alt geworden, aber so ein Ding habe ich noch nie in der Hand gehabt. Das fehlte noch!"
Nun gut. Vielleicht überlegt es sich die rüstige Seniorin noch mal, denn den Weihnachtsmarkt in Linda, den gibt es im kommenden Jahr bestimmt wieder.