Museumsscheune Linda Museumsscheune Linda: Quarkbällchen zum Kosten auf dem Weihnachtsmarkt

Linda - Hildegard Atlas war etwas zu früh dran. Als die 84-Jährige in die „Museumsscheune“ kam, waren die frischen Quarkbällchen noch nicht soweit. Doch sie fasste sich in Geduld und das wurde belohnt. Sie durfte als Erste von ihnen kosten. Dazu noch ein heißer Kaffee und der Lindaer Weihnachtsmarkt konnte starten.
Linda ist ein fruchtbares Pflaster für gute Ideen. Und das nicht nur, weil hier eine extra Weihnachtsfeier für alle Senioren organisiert wird. Simone Geyer hatte einen besonders zündenden Einfall: Vom ersten bis 24. Dezember sollte jeweils ein anderes Fenster in einer Straße weihnachtlich geschmückt werden. Diese Idee stieß im Heimatverein auf offene Ohren und entsprechende Unterstützung. Welches Fenster an welchem Haus das jeweils ist, bleibt zunächst ein Geheimnis. Nur die Straße, in der das Fenster, immer ab 18 Uhr schön beleuchtet, auf Bewunderer wartet, wird bekannt gegeben. So dürften in den verbleibenden Adventstagen wohl noch einige Lindaer mehr und vielleicht auch dieser oder jener Auswärtige auf den abendlichen Straßen des Dorfes unterwegs sein. Auf der Suche nach dem gerade angesagten Weihnachtsfenster. (ejo)
Oma Hildegard wartete, wie inzwischen schon viele Besucher, auf die Kinder der Tagesstätte. Die hatten ein kleines Programm zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes einstudiert. Drei Wochen lang übten die Drei- bis Sechsjährigen dafür und malten und bastelten sogar Bilder für die Dekoration. Nun nahmen sie vor ihrem Publikum Aufstellung und jedes Kind bekam noch eine rote Zipfelmütze. So sah es aus, als würden die Wichtel des Weihnachtsmannes den Lindaern ein Ständchen bringen.
Muttis und Vatis fotografierten die Szene natürlich nur allzu gern für das Familienalbum und Hildegard Atlas war stolz auf ihre drei Urenkel unter den 16 kleinen Künstlern. Die sangen nicht nur Weihnachtslieder sondern tanzten auch und sagten kleine Verse auf. Letzteres erwies sich als eine gute Übung für den späten Nachmittag, denn da kam mit dem Feuerwehrauto der Weihnachtsmann gefahren. Und der möchte bekanntlich von jedem Kind ein Liedchen oder ein Gedicht hören, bevor er Geschenke aus dem Sack zaubert. Genauso war es bei dem in Linda, auch wenn unter dem roten Mantel Ralf Günther steckte.
Intonieren von Weihnachtsliedern
Die Kameraden der Feuerwehr hatten, um dem Weihnachtsmann den Weg zu weisen und vor der Scheune für die entsprechende Beleuchtung zu sorgen, in einer großen Feuerschale Holz angezündet. Das konnte lange brennen, schließlich war für Nachschub gesorgt. Ein großer Hänger mit Brennbarem stand bereit.
Einige Kinder, nämlich jene aus dem Nachbardorf Neuerstadt, traten am Abend auch noch in ihrem Heimatort auf. Das bedeutete zwar eine Doppelbelastung, war aber sicherlich auch lohnend in puncto Gaben-Ausbeute.
Weniger um Geschenke als vielmehr um das Verbreiten einer möglichst schönen Weihnachtsstimmung ging es am Abend den Lindaer Hofsängern. Jedoch wollten diese nicht allein singen. Das Intonieren von Weihnachtsliedern gemeinsam mit dem Publikum stand auf dem Programm, wofür zur Sicherheit Zettel mit Liedtexten vorbereitet worden waren. „Die alten Leute kennen noch alle Strophen“, bemerkte eine Frau mittleren Alters. Aber zur Ehrenrettung der Jüngeren sei gesagt, nicht alle klebten beim Singen mit den Augen am Zettel.
Apropos jüngere Generation. Die siebenfache Urgroßmutter Hildegard schien etwas überfordert: „Was soll ich denen nur schenken? Die haben doch schon alles“, meinte sie. Ihr ältester Urenkel ist 13, der jüngste fünf Monate. Geschenke aber sind auch für sie selbst eigentlich nicht so wichtig. Eher, dass sie zum Fest nicht allein dasitzt. Das aber wird nicht geschehen, denn seit Jahren feiert sie gemeinsam mit Tochter und Enkelin in Linda Weihnachten. (mz)