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Massen-Gentest Massen-Gentest: Polizisten klingeln in Zahna an den Türen

Von Klaus Adam 09.03.2020, 10:03
So funktioniert ein Gentest: Speichelabstrich an der Wangeninnenseite.
So funktioniert ein Gentest: Speichelabstrich an der Wangeninnenseite. DPA

Zahna - Ab heutigem Montag, 9. März, soll es losgehen: Zahlreiche Männer aus Zahna und Umgebung sind aufgefordert, eine Speichelprobe abzugeben. Die Altersuntergrenze liegt bei 15 Jahren. Polizisten werden in dieser Woche an ihren Wohnungen klingeln und die Probe gleich an Ort und Stelle nehmen. Was genauso aussieht, wie man es auch im Krimi häufig sieht: Ein Wattestäbchen wird an der Wangenschleimhaut entlanggeführt, in ein Röhrchen verpackt, beschriftet und später in einem Labor analysiert. Vierzehn Tage später erwarten die Ermittler die Ergebnisse.

Die Teilnahme ist freiwillig. Sollte in dieser Aktion noch kein „Treffer“ gelandet werden, gibt es eine nächste Runde. Dann werden weitere Männer an zwei Wochenenden

an einen zentralen Ort zur Speichelprobe eingeladen. Der Suchradius wird erweitert. Insgesamt spricht die Staatsanwaltschaft von rund 1.900 Personen (die MZ berichtete).

Senior tot im Bach

Anlass der Aktion ist der Tod von Wolfhard L. Der Senior brach Ende Januar 2019, es war ein Sonntag, morgens mit seinem Hund zur alltäglichen Gassirunde auf. Zurückgekehrt ist er davon jedoch nicht. Nachdem der Hund ohne sein Herrchen gefunden worden war, startete eine großangelegte Suche. Familie, 70 Einsatzkräfte mehrerer Feuerwehren und Polizei suchten sowohl den üblichen Weg ab, den der Senior zu nehmen pflegte, als auch das weitere Umfeld. Sogar Suchhunde und zwei Hubschrauber wurden eingesetzt. Erst einen Tag später fanden Familienangehörige den Vermissten in einem Flutgraben - abseits seines gewohnten Weges. Da war Wolfgang L. tot.

Ermittlung ergebnislos

Neben ihm lag ein grünes Transportnetz, berichtet die Polizei. Und an ihm fand sich eine DNA-Fremdspur. Bei allen den Ermittlern bekannten Personen ergab sich keine Übereinstimmung von deren DNA mit der bei Wolfhard L. gefundenen Genspur. Die Suche nach einer Person, die das Geschehen an jenem Sonntagmorgen erhellen kann, führte innerhalb des vergangenen Jahres nicht zum Ergebnis. Deshalb nun der Entschluss zu einem eher selten durchgeführten Massentest.

(mz)