Hochwasserschutz in der Elbaue Maßanfertigung für Klödens Schöpfwerk
Das Schöpfwerk im Jessener Ortsteil erhält zwei neue leistungsfähige Pumpen. Die Vorarbeiten hierfür sind erfolgt. Was sich in den vergangenen Jahren noch alles verändert hat.

Klöden/MZ. - Häufig ist so etwas nicht zu sehen. Auf dem Freigelände am Schöpfwerk in Klöden stehen zwei große Pumpen, die über Jahrzehnte bei Bedarf ihre Arbeit erledigten und einen Beitrag zum Schutz der Elbaue vor Hochwasser geleistet haben. Doch nun werden sie durch neue Pumpen ersetzt.
Seit einigen Tagen
Der Ausbau ist vor wenigen Tagen gelaufen, sie wurden aus den Pumpenschächten im Schöpfwerk gezogen, berichtet Jörg Herrmann, Flussbereichsingenieur im Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW).
Mit den alten Pumpen habe es in den 48 Jahren ihres Einsatzes keine großen Probleme gegeben, zuverlässig haben sie ihre Arbeit verrichtet, seit 1976, hebt er hervor. Ein komplettes Verschrotten der Ausgedienten ist nicht vorgesehen, denn das Schöpfwerk verfügt über insgesamt vier Pumpen. Zwei sind regeneriert worden und sie sind jetzt trotz der laufenden Arbeiten im Schöpfwerk natürlich betriebsfähig, so dass sie im Bedarfsfall jederzeit Wasser aus dem Riß auf die andere Seite des Damms in Richtung Elbe transportieren können. Und für diese beiden regenerierten Pumpen sollen von den ausrangierten Teile, die besonders dem Verschleiß unterliegen können, abgebaut und eingelagert werden.
Die beiden neuen Pumpen, so berichtet Jörg Herrmann, haben dieser Tage beim Hersteller auf dem Prüfstand gestanden und seien dort intensiv getestet worden. Da habe alles funktioniert. Nicht mehr lange hin, dann werden sie in das Schöpfwerk in Klöden eingebaut. Etwa eine Woche Arbeitszeit müsse dafür veranschlagt werden. Vorbereitungen, etwa an der Elektrik, werden dafür bereits jetzt getroffen.
Die neuen Pumpen sind Unikate, stellt Jörg Herrmann klar. Sie sind nicht von der Stange, sondern wurden speziell für den Einsatz im Schöpfwerk Klöden angefertigt. An der Leistungsfähigkeit der Pumpen ändert sich nichts. Es bleibt dabei, dass sie wie ihre Vorgängerinnen innerhalb einer Stunde 5.450 Kubikmeter Wasser befördern können, aus dem Riß auf die andere Seite des Elbedamms.
Baustelle seit 2022
Am Schöpfwerk Klöden, dem leistungsfähigsten im Verantwortungsbereich des LHW-Flussbereichs Wittenberg, sind in den vergangenen Jahren umfangreiche Arbeiten gelaufen. Sie begannen im ersten Quartal 2022. Das Einlaufbauwerk wurde verändert. Nun kann der Wasserzulauf separat abgesperrt werden, um etwa Wartungsarbeiten an den Pumpenkammern ausführen zu können. Das Auslaufbauwerk, durch das das Wasser aus dem Riß auf die andere Seite des Elbedamms befördert wird, hat einen neuen Standort bekommen. Die anstehenden Veränderungen waren bereits während des Deichbaus berücksichtigt worden. Die alten Leitungen wurden entfernt und durch neue, nun gerade verlaufende, ersetzt. Die Arbeit des Schöpfwerks wurde optimiert, die Betriebssicherheit erhöht.
Das setzt sich nun mit den Arbeiten an den Pumpen fort. Eine akribischere Überwachung der Anlagen sei möglich, das könne so weit gehen, dass Störungsmeldungen von den Pumpen direkt auf Mobiltelefone Verantwortlicher geschickt werden. Die Hoffnung besteht natürlich, dass dies selten geschieht. Denn wie gesagt, Probleme gab es mit den Pumpen kaum. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern.
Das neue Paar soll ja möglichst genauso lange zuverlässig seinen Dienst versehen wie die Vorgänger, sagt Robert Klockow von Schulz-Bau in Torgau. Das Unternehmen war mit dem Ausbau der beiden Pumpen befasst. Die Arbeiten seien ohne Probleme abgelaufen. „Das hat alles gut geklappt.“