Gegen das Vergessen Lichtenburg erinnert an Opfer des Nationalsozialismus
An die Opfer des Nationalsozialismus wird in der Lichtenburg erinnert.

Prettin/MZ - „Mißhandelt, geschlagen, in Qual und Weh / Getreten, gequält und geschändet / So seid ihr für eure, für unsre Idee / Durch Mörderhände geendet.“ Charlotte „Lotte“ Temming (1903-1984), Jüdin, Kommunistin, beginnt so ein Gedicht, in dem sie die Leiden von Häftlingen während der Nazizeit thematisiert. Der junge Wittenberger Max Sahr, angehender Verwaltungsfachmann, liest es vor, als am Sonntag, dem bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, am Gedenkrelief im Hof der Prettiner Lichtenburg Kränze und Blumen niedergelegt werden.
Mit dabei sind Thomas Lippmann, Linken-Fraktionsvize im Landtag. Auch der Bundestags-Direktkandidat der Linken im Wahlkreis 70, Johannes Hüthel, wird vom Redner Jürgen Dannenberg begrüßt. Genauso wie Melanie Engler, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Lichtenburg. In seiner Ansprache erinnert der bisherige Landrat (Linke) mit bewegter Stimme daran, dass die Lichtenburg eines der ersten Konzentrationslager der Nazis war und auch der Ausbildung faschistischer Schergen diente.
Dannenberg ist aber auch wichtig aufzurufen, die Lehren aus den Verbrechen den nachfolgenden Generationen immer wieder bewusst zu machen. Die Entwicklung zeige, dass viele die grausamen Taten Deutscher von damals vergessen haben. Die Todesspur des NSU, der antisemitische Angriff von Halle sind nur zwei Beispiele. Die Gedenkstätte sollte noch viel stärker von Schulen zur Bildung der Jugend genutzt werden, wünschte er sich.