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Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt: Keine Mehrheit für höhere Beiträge

Von Frank Grommisch 03.03.2002, 17:55

Jessen/MZ. - Die Mitgliedsbeiträge für den Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt werden sich wohl doch nicht ändern.

Während der Verbandstagung am Sonnabend im Gerätehaus Jessen wurde der Vorschlag, im Jahr pro aktiven Kamerad rund 50 Cent mehr zu verlangen, mehrheitlich abgelehnt. Auch das Ansinnen, eine Art "Jugendgroschen" (60 Cent waren im Gespräch) für jedes Mitglied in Jugendwehren einzuführen, fand zu wenige Befürworter.

Überraschend kam das nicht, wie der Landesvorsitzende Günter Sievers wissen ließ. Bereits seit 1995 wird über Beitragserhöhungen geredet. Doch Feuerwehrbände landauf, landab wehren sich dagegen. "Ich kann dem nicht zustimmen", sagte auch Helga Thäle, Vorsitzende des Feuerwehrverbandes Altkreis Jessen. Sie verwies neben anderem auf Reaktionen während der Delegiertenversammlung am Freitagabend im Jessener "Schützenhaus" (die MZ berichtete am Sonnabend bereits). Warum, so fragte sie, sollen nur für die Aktiven Beiträge an den Landesverband abgeführt werden. Auch die Mitglieder in den Musikzügen und im Museum müssten bei der Beitragszahlung berücksichtigt werden. Ein Vorschlag, der von anderen Kreisvorsitzenden unterstützt wurde. Eine Beitragserhöhung treffe die Kommunen, die für die Feuerwehren aufkommen, hieß es. Zusätzliche Belastungen sollte es hier nicht geben, meinten mehrere. Wenn es zur Beitragserhöhung komme, dann werde der Kreisfeuerwehrverband Köthen austreten, drohte dessen Vorsitzender Frank Lüdicke. Die Finanzlage des Landesverbandes werde sich weiter verschlechtern, malte Günter Sievers ein düsteres Bild. Zuweisungen vom Land, so habe er gesagt bekommen, würden weiter reduziert. Er sprach von "drastischen Kürzungen". Dazu solle es demnächst ein Gespräch im Innenministerium geben. Fest steht, die Finanzsorgen werden auch Thema bei der Landesdelegiertenkonferenz Ende April in Heyrothsberge sein.

Jessens Bürgermeister Dietmar Brettschneider kritisierte bei dem Treffen den Landkreis Wittenberg. Statt der Ausgaben für freiwillige Aufgaben (er sprach von "Verwüstung von Geld") sollte mehr für die Wehren und die Sicherheit der Kameraden getan werden.