Krönungszeremonie in Weinböhla Krönungszeremonie in Weinböhla: Sachsenkrone für Jessenerin

Jessen - „Es war sehr, sehr schön. Ich bin glücklich und zufrieden“, sagt Jenny Zumpe. Die 32-jährige Jessenerin wurde am Freitagabend in Weinböhla zur Sächsischen Weinprinzessin gewählt. Nach 23 Uhr sei die Entscheidung verkündet worden, berichtet sie. Natürlich hätte sie sich über die goldene Krone der Königin auch sehr gefreut, aber sie erinnert daran, dass sie sich im Vorfeld der Wahl vor einer 45-köpfigen Fachjury, bestehend aus Winzern, Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, gegen Mitbewerberinnen durchgesetzt hat. „Da kann man schon stolz sein.“
Mehrere Aufgaben
Die Entscheidung fiel am Freitagabend vor 300 Gästen, die sich, wie der Weinbauverband Sachsen mitteilt, „vom Charme und der Begeisterungsfähigkeit der drei Kandidatinnen überzeugen konnten“. Etwa beim Beantworten der Fragen zu ihrer Person und zu ihren Hobbys, bei einer Weinpräsentation, während Spielen, bei denen auch Bilder zuzuordnen waren, etwa vom Jessener Weinfest, und beim Vervollständigen von Weinsprüchen. Danach waren die Gäste aufgefordert, ihre Stimme für eine der drei Frauen abzugeben. Die Ergebnisse wurden mit jenen aus der Befragung durch die Fachjury addiert, die bereits 50 Prozent der Wertung ausmachten. Danach gab es einen goldenen und zwei silberne Umschläge, deren Inhalt den hunderten Gästen verkündet wurde.
Die 32. Sächsische Weinkönigin ist die 36-jährige Katja Böhme aus Dresden. „Sie vertritt das Weinbaugebiet Sachsen und die rund 2 000 sächsischen Winzer in den kommenden Monaten sachsen- und deutschlandweit bei mehr als 100 Veranstaltungen und Terminen“, so der Verband. Die gelernte Floristin arbeitet als Gärtnerin in Dresden. Durch das Amtsjahr 2019/2020 begleitet wird sie von den beiden Sächsischen Weinprinzessinnen Jenny Zumpe aus Jessen (die hiesigen Weinberge gehören zum Weinbaugebiet Sachsen) und Ann-Kathrin Schatzl (28) aus Diesbar-Seußlitz. Ihre Kronen erhielten die neuen Weinmajestäten von Staatsminister Thomas Schmidt, Landrat Arndt Steinbach sowie der Sächsischen Weinkönigin 2018/2019 Lisa Leinemann. „Der Weinbauverband Sachsen freut sich auf das gemeinsame Jahr mit den neuen Weinhoheiten. Als Botschafterinnen stärken sie ganz wesentlich die Bekanntheit unserer sächsischen ,Cool-Climate’-Weine innerhalb aber auch außerhalb des Anbaugebietes“, äußert der Vorstandsvorsitzende Michael Thomas.
Sich unmittelbar nach dem Jahr als Jessener Weinprinzessin um eine sächsische Krone zu bewerben, bezeichnet Jenny Zumpe als richtige Entscheidung. Denn in dem einen Jahr habe sie so viel über den Wein gelernt. Dieses Wissen möchte sie weiter nutzen. „Jenny Zumpe hat als erste Jessenerin den Mut gehabt, sich der Kandidatur in Sachsen zu stellen“, würdigt Frank Hanke. Er gehörte zur Jessener Delegation, die bei der Festveranstaltung dabei war.
Einen Plan B
Siegfried Boy, der Weinbaupräsident von Saale-Unstrut, hatte da andere Pläne. Er hätte es gern gesehen, wenn sich Jenny Zumpe um die dortige Königinnenkrone beworben hätte. Beim Weinfest in Jessen am 6. August hatte er öffentlich den Vorschlag unterbreitet. Doch da hatte sich Jenny Zumpe bereits in Sachsen beworben. Und wer sie auf den Vorschlag von Boy ansprach, bekam zur Antwort, dass sie einen Plan B verfolge.
Als sicher kann wohl gelten, dass Jenny Zumpe bei der Kürungszeremonie der nächsten Jessener Weinprinzessin im August im Schlosspark dabei ist. „Das ist dann ein Heimspiel“, sagt die Sächsische Weinprinzessin, deren Lebensmotto lautet: „Genieße jeden Augenblick, denn es sind Erinnerungen fürs Leben“.
(mz)