Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Speckkuchen schmeckt Klein-Emil
ANNABURG/MZ/EJO. - "Es hätte schöner sein können, das Wetter." Reimund Auch, Hauptorganisator des Siedlerfestes in dem Annaburger Stadtteil, lacht dennoch und zuckt mit den Schultern. "Das kennen wir schon. Ist eben eine Freiluftveranstaltung." Glücklicherweise nicht ganz. Ein Festzelt steht auf seinem Gelände und einige kleinere zum Unterstellen.
Bereits am Freitag ging es los mit einem zünftigen Grillabend und Livemusik. Die bestritt die Peter-Monky-Band. Für die Schüler Lena, Martin und Alex war das eine aufregende Sache, denn die Jugendlichen traten das allererste Mal auf. Und das mit Bravour, was mit viel Beifall von den Zuhörern belohnt wurde, die nicht alle im Festzelt Platz fanden und selbst bei dem herrschenden Wetter draußen unter den Sonnenschirmen saßen. Die leisteten auch im Regen ihre Dienste. Ein guter Auftakt also für die Siedler.
Der Samstag stand im Zeichen der Kinder, die beim Basteln und beim Spielen viel Freude hatten. Die Siedlerfrauen hatten bereits ihre vielen Torten und Kuchen gebacken und zwar so reichlich, dass am Sonntag noch davon gezehrt wurde. Zunächst hieß es aber am Samstagabend: Tanzparty live mit der Gruppe "Blue Dolphins". An das Ende der Veranstaltung konnte sich Sonntagmorgen Reimund Auch nicht mehr so recht erinnern, nur, dass es ziemlich spät gewesen sei und wunderbare Stimmung herrschte. Die setzte sich beim Frühschoppen am Sonntag fort. Der war angekündigt mit Überraschungen. Die kamen gegen elf Uhr mit der Wittenberger Band einerseits und auf dem Tablett in Form von leckerem Speckkuchen.
Der stand zwar nicht auf dem Programm, wurde aber eifrig bestellt. Vielleicht, weil der so gut den Alkohol aufsaugt? Jedoch tranken die Siedler keinen Alkohol, sondern nur Bier, wie sie erklärten. Nur einige neigten angesichts der äußeren kühlen Umstände diesmal eher zum altbewährten Mittel und bestellten einen Grog. Auf diese Weise lösten sich bereits die Zungen bevor die Band den Aufbau ihrer Technik vollendet hatte und die Siedler trällerten die Discomusik aus dem Lautsprecher mit. Ob der ältere Herr mit "Lotosblume hab ich sie genannt" dabei seine ihm gegenüber sitzende Gattin meinte? Die genoss gerade ein Stück von dem äußerst schmackhaften Speckkuchen, der aus dem heimischen Backofen der Familie Griesa stammte, genau wie das Brot, die Haxen und die Rippchen und die Schnitzel am Vortag.
Letzteres war für den jüngsten in der Siedlung, Klein-Emil (fast neun Monate), natürlich noch nichts. Aber der Speckkuchen, der schmeckte dem pausbackigen Hosenmatz schon richtig gut. An ihm kann es bestimmt nicht gelegen haben mit dem Wetter. "Der isst alles auf", versicherten seine Mutti Nicole Götze und Papa Peter Kerz.