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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Immer an der Elbe entlang

Von Hans-Dieter Kunze 01.06.2012, 18:15

Klöden/MZ. - Von Dresden aus geht es mit der Bahn zurück nach Magdeburg, wo die Fahrzeuge geparkt sind.

"Unsere Truppe ist bunt zusammengewürfelt. Es sind größtenteils Mitglieder unserer Familie, die es in alle Winde verschlagen hat", klärte Frank Bothe auf. Er ist in Suhl zu Hause, hat die Tour organisiert und zuvor im Internet recherchiert, wo es Übernachtungsmöglichkeiten gibt, sowie einen Streckenplan erarbeitet. Klöden fand er ansprechend. "Wir wurden nicht enttäuscht, die Familie Wartenburger hat uns fürstlich bewirtet und verwöhnt", sagte anerkennend Mitorganisatorin Silke Schulze aus Jemmeritz, einem Ortsteil von Calbe / Milde. Die Teilnehmer kommen aus Bonn, Berlin, Suhl und der Altmark. Es sind nicht ausschließlich Familienmitglieder, einige haben auch Freunde mitgebracht.

Seit 2008 geht die Truppe auf Radwanderschaft, Strecken waren schon der Weser-Radwanderweg sowie der Elbe-Radweg in Richtung Hamburg. "Wir bevorzugen flaches Gelände, aber ein paar Steigungen meistern wir auch locker", sagte Ralf Bothe. Auf Tempo wird kein Wert gelegt, die Tagesetappen liegen bei entspannten 50 bis maximal 80 Kilometern Länge.

Das Teilnehmerfeld ist altersmäßig durchwachsen. Nathalie Bothe, Tochter des Organisators, ist 23, Herbert Schulz aus Jemmeritz mit 61 Jahren der Senior. Das Alter spielt aber keine Rolle, was zählt ist der Spaß an der gemeinsamen Tour. Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten, die an der Strecke liegen, werden selbstverständlich mitgenommen. So war auch Wittenberg ein Haltepunkt. Hier wurde auf Luthers Spuren gewandelt und ein ausgiebiges Mittagsmahl eingenommen, bevor es auf dem Elberadweg weiter nach Klöden ging. Die Truppe bevorzugt natürlich die schön ausgebauten und asphaltierten Wanderwege. Landstraßen befährt sie nur ungern. Dort praktizieren die Radler das "Perlenschnur-Prinzip", schön hintereinander aufgereiht, niemals nebeneinander und immer dicht rechts fahrend. Der letzte Radler streift sich dabei stets eine leuchtende Warnweste über. Die Gruppe hat auch einen Erkunder. Das übernimmt Marius Glaue aus Bonn, stets eilt er auf dem Streckenverlauf voraus. "Er ist sozusagen unser rasender Reporter", wie Silke Schulze meinte.

Weniger schön sind Reifen- oder andere Pannen in der freien Natur. Allein auf dem Wegeabschnitt nach Klöden gab es zwei "Platte". Selbstverständlich haben die Radfahrer für solche Fälle Flickzeug oder Ersatzschläuche in ihrem Gepäck. Auch eine einsame Radfahrerin aus Stuttgart hatte einen "Platten" zu beklagen, ihr konnte von den Mitgliedern der "Perlenschnur-Kette" umgehend geholfen werden. Es gibt zwar einige Service-Werkstätten entlang der Radwanderwege. Die sind auch auf den speziellen Wanderkarten erwähnt. "Aber meist zischt die Luft dann aus den Schläuchen, wenn wir weit davon entfernt sind", weiß Frank Bothe aus Erfahrung.