Klingender AdventKlingender Advent: Mit Sang Klang und Stimmung

Schweinitz - „Warum nicht auch mal Weihnachtsmusik“, sagt Torsten Gregor, der Sprecher des Schweinitzer Spielmannszuges lachend. Eigentlich sind solche Lieder nicht im Repertoire. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Schließlich, erklärt Gregor, habe sich der Musikbestand in den vergangenen Jahren sehr erweitert. Früher spielten die Mitglieder nur traditionelle Marschmusik. „Auf Initiative der Jugend wurde die Stimmungsmusik mit aufgenommen“, sagt er. Weihnachtsmusik einzuüben, wäre eine neue Herausforderung. Für die MZ-Adventsserie haben die Musikanten zwar kein typisches Weihnachtslied auf Lager, aber ein besinnliches. „Mit Sang und Klang“ läuten sie die Weihnachtszeit ein.
Viele Auftritte geplant
Bis Februar befindet sich der Schweinitzer Spielmannszug 1910, wie der volle Name lautet, in der Winterpause. Dann, im neuen Jahr, geht es für alle wieder los - der erste Termin in Herzberg steht bereits. Das dortige Tierparkfest eingerechnet, stehen schon etwa 15 Auftritte für 2020 fest, sagt Gregor. „Hauptsächlich hier in der Region, aber auf Einladung fahren wir auch mal weiter weg“. 75 Mitglieder zählt der Verein insgesamt, davon sind 45 aktiv und spielen in drei Gruppen. Denn neben dem großen Zug hat Schweinitz auch ein Party-Ensemble zu bieten, das vorrangig aus jungen Mitgliedern besteht und beispielsweise bei Karnevalsveranstaltungen auftritt. Und wie die Fußballvereine die „Alte Herren“-Mannschaft haben, hat der Spielmannszug die „Alten Kameraden“, die vorwiegend bei besonderen Anlässen auftreten. Bei solchen wird auch mal mehr als nur musiziert, verrät der Vereinssprecher: „Wenn’s not tut, dann singen wir auch mal“, lacht er. Die Gemeinsamkeit, die Kameradschaft und die Freude am Spiel schweiße alle zusammen, erzählt Wolfgang Hecht. Er spielt seit 1973 im großen Zug. „Es ist auch manchmal anstrengend“, gesteht er, aber der Spaß mache das wieder wett.
Große Fußstapfen
Nachwuchssorgen habe man hier „Gott sei Dank“ nicht, sagt Gregor. Denn, „wer in Schweinitz aufwächst, wächst automatisch mit dem Spielmannszug auf“. Verein und Ort seien eng miteinander verbunden.
Mit der Grundschule gibt es einen Kooperationsvertrag, wodurch schon die Kleinsten an die Instrumente und den Verein herangeführt werden. So können die vielleicht irgendwann mal in die Fußstapfen der heutigen Musiker treten. Vielleicht auch in die von Norbert Müller. Er ist seit 1974 dabei und seit über 30 Jahren Tambourmajor des Zuges. „So lange hat noch kein Spielmannszug in der Region den selben Tambourmajor gehabt“, sagt er stolz.
Der Dienstälteste im großen Zug, Uwe Albrecht, ist seit mehr als 50 Jahren dabei. Der Querflötenspieler hat zwar einige Bedenken, bei Minusgraden in der Kälte sein Instrument zu spielen, aber wer weiß... Vielleicht spielt der Zug ja nächstes Jahr Weihnachtslieder auf dem Weihnachtsmarkt. (mz)