Kindheitstraum wird Wirklichkeit
Prettin/MZ. - In zehn Gruppen wird ab heute täglich mehrere Stunden trainiert. Am Freitag und Sonnabend wollen dann die jungen Trapezkünstler, Ziegendompteure, Akrobaten, Zauberer, Fakire, Seiltänzer und natürlich auch Clowns zeigen, was sie alles gelernt haben. Nur die Tauben wurden zu Hause gelassen, wegen der Vogelgrippe, wie Zirkusdirektor André Sperlich erklärte. Ein Wunsch wird bei so manchem Mädchen oder Jungen in Erfüllung gehen: Sich einmal im Scheinwerferlicht vor großem Publikum in einem bunt schillernden Kostüm zu präsentieren und für die gezeigte Leitung Beifall zu bekommen.
Doch, bis es soweit ist, muss noch allerhand gelernt werden. Natürlich wird das Trapez nicht bis unter das Kuppeldach hochgezogen und auch das Seil wird sich nur einige Zentimeter über dem Boden befinden. Statt Raubtiere gibt es zwei Ponys und mehrere Ziegen. Aber beherrscht will trotzdem alles sein. Das erfordert viel Fleiß und Geduld.
Einige der Kunststücke bekamen die Zirkuskünstler in spe am Montag erst einmal gezeigt, von richtigen Artisten, die ab heute als Trainer fungieren. Den Kinder hat diese kleine Vorstellung sehr gefallen und von Alfred Sperlich befragt, forderten sie eine Zugabe. Diese sollte eine besondere sein. Schulleiterin Elfi Burkhardt wurde in die Manege gebeten und vor das Messerbrett gestellt. Bevor jedoch das erste Messer flog, wurden die Kinder gefragt, ob sie ihre Schulleiterin wieder haben wollten. Daraufhin gab es ein lautes und vielstimmiges "Ja". Dieser Forderung, da war sich die Pädagogin sicher, werden sich die Artisten wohl kaum widersetzen. Gefasst harrte sie nun dem, was kommen sollte. Sichtlich erleichtert war sie Sekunden später. Keine der scharfen Wurfgegenstände hatte sie erwischt, alle steckten im Holz. Mit viel Beifall wurde sie aus der Manege verabschiedet.
Dann waren die Kinder selbst an der Reihe. Die Gruppen wurden eingeteilt, lernten ihre Trainer kennen. Einige probierten schon einmal die Geräte aus, so auch die "Trapezkünstler". Dann war der erste Tag in ihrem jungen Zirkusleben schon zu Ende und alle freuten sich auf den nächsten.