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Feuerwehr Jüngere in Verantwortung für Jessen und Umgebung

Die Feuerwehr Jessen hat sich zu ihrer Jahreshauptversammlung getroffen. Welche Aufgabe in der Löschtruppe jetzt intensiv angegangen werden soll.

Von Frank Grommisch 12.08.2021, 10:05
Für ihre herausragende Dienstbeteiligung wurden in der Jahreshauptversammlung geehrt Marcel Böhme (rechts), der den ersten Platz belegte, vor Michael Peschel (Mitte) und Justin Busse.
Für ihre herausragende Dienstbeteiligung wurden in der Jahreshauptversammlung geehrt Marcel Böhme (rechts), der den ersten Platz belegte, vor Michael Peschel (Mitte) und Justin Busse. (Foto: F. Grommisch)

Jessen - Eine nun schon fast anderthalbjährige schwierige Zeit liegt hinter den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Jessen. Aufgrund von Corona-Einschränkungen konnten sich die Kameraden nicht, wie es eigentlich üblich ist, im Januar zu ihrer Jahreshauptversammlung treffen, sondern erst jetzt. Ortswehrleiter Thomas Riedel sprach dann auch von einer Jahreshauptversammlung en miniature. Aber erforderlich sei sie nun mal, auch wegen der Beförderungen, die zu vollziehen sind, und wegen der Wahl des Vorstands vom Feuerwehrverein.

Schwierige Zeiten

Der Ortswehrleiter konnte feststellen, dass alle Aufgaben trotz der widrigen Bedingungen gemeistert wurden. „Dafür gilt euch allen der Dank.“ Das unterstrich auch Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer. Er erinnerte neben anderem an die Widrigkeiten, als Jessen und Schweinitz unter Corona-Quarantäne standen, die Einsatzbereitschaft aber dennoch gewährleistet war. Er würdigte auch die Zusammenarbeit mit den Wehren in umliegenden Orten.

In der kurzen Rückschau auf 2020 erwähnte Riedel, dass die Jessener Feuerwehrleute 98 Mal gerufen wurden, zu 38 Bränden, 47 Technischen Hilfeleistungen, 13 Mal lösten Brandmeldeanlagen aus. Von den 50 geplanten Ausbildungen seien aufgrund der Kontaktbeschränkungen nur 43 möglich gewesen. Thomas Riedel hob neben anderem die Vereinsfahrt nach Magdeburg hervor, die im September möglich war und unterstrich die Bedeutung von sozialen Kontakten im Leben der Gesellschaft und natürlich in der Feuerwehr.

In der gibt es neben den aktuell hereinkommenden und nicht planbaren Aufgaben einen großen Schwerpunkt. „Ein Generationswechsel steht an. Weitere Führungskräfte sind auszubilden“, sagt der Ortswehrleiter. Jüngere müssten zunehmend Verantwortung übernehmen, denn die jetzige Führung habe „ein gewisses Alter“. In den nächsten Wochen und Monaten soll ein Personal- und Strukturkonzept erstellt werden. Vorschläge sind gefragt. „Wir sind offen für Neues.“

Gespräche stehen an

Dazu werde es Gespräche geben, um auszuloten, wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Dass es nicht leicht sei, diese zu tragen, erwähnte er auch. An Jüngere gab er den Hinweis weiter, dass ein Geheimnis des Erfolgs Selbstvertrauen ist. Die Worte des Ortswehrleiters sollten sich die Kameradinnen und Kameraden zu Herzen nehmen, meinte Daniel Lehmann, stellvertretender Jessener Bürgermeister. Er sicherte zu, dass die Stadtverwaltung die Feuerwehr in ihren Anliegen unterstütze und, wenn es erforderlich sei, auch streitbar im Sinne der Sache agieren werde.

In der Corona-Zeit habe es in Deutschland unverständliche Entscheidungen gegeben, sagte Thomas Riedel. Es fehle in Krisenzeiten an organisatorischen Strukturen, „die wir mal hatten“. Die Feuerwehr Jessen werde, wenn es erforderlich ist, auf Missstände hinweisen und an die Entscheider appellieren, da etwas zu ändern.

Beste Wünsche gab es für Feuerwehrleute, die befördert werden konnten. Oberfeuerwehrmann sind jetzt Marcus Mühl, Felix Schulze und Maximilian Höhne, Feuerwehrmann Sally Henze und Anwärter Nicole Degtyarev und Justin Busse. (mz)