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Jessen Jessen: Schulterlang oder raspelkurz

Von Gabi Zahn 21.11.2013, 20:51
Das Team von Corinna Milbradt (7.v.l.) präsentiert gemeinsam mit Starcoiffeur Wilfried Pflüger die Models im neuen Look.
Das Team von Corinna Milbradt (7.v.l.) präsentiert gemeinsam mit Starcoiffeur Wilfried Pflüger die Models im neuen Look. G. Zahn Lizenz

Jessen/MZ - Eine Frisur soll im Alltag funktionieren und jede Bewegung mitmachen. Sie soll aber auch mit wenig Aufwand für die romantische Mußestunde am Abend möglichst schnell herzurichten sein. Solche Frisuren sind der Wunschtraum jeder Frau – und auch der modebewussten Männerwelt. „Das muss kein Traum bleiben“, verspricht Wilfried Pflüger. Der Starcoiffeur aus Stuttgart hat im Salon „Creativ Coiffeur Team“ die neue Herbst-/Winterkollektion 2013/14 vorgestellt.

Schritt für Schritt

Während eines zweitägigen Seminars trainierten Friseurmeisterin Corina Milbradt und ihre Kolleginnen Schritt für Schritt die neue Linie: „Klare äußere Formen, wobei mit ,In-cuts’ Strukturen eingearbeitet werden, die Bewegung ins Haar bringen. Das Beste ist, dass es bei allen Haarlängen funktioniert“, beschreibt Pflüger. Diese professionelle Schnitttechnik wurde von „Kertu styling & fashion“ entwickelt, ein Unternehmen das bundesweit zu den Top-Friseurunternehmen mit etwa 30 Filialen in Deutschland zählt und seit vielen Jahren auch Partner des Jessener Salons ist. Kertu-Mitbegründer Wilfried Pflüger empfiehlt als Coloration für das Winterhalbjahr kühle Braun- und Blondtöne, je nach Typ auch zartes Kupferblond. Seine Aufmerksamkeit widmet er zu allererst dem Model – im Alltagsgeschäft also der Kundin: „Ihr Wunsch und ihr Typ sind ausschlaggebend für die Beratung.“

Dazu nimmt er sich viel Zeit, bittet das Model aufzustehen, denn Haltung, Körpergröße, Temperament, Gesichtsform und Kinnlinie müssen zur künftigen Frisur passen. Niemand dürfe sich jedoch vorgeführt fühlen, stattdessen sollten die Kunden spüren, dass sie die wichtigsten Personen im Salon sind. Pflüger macht deutlich: „Es kommt nicht darauf an, viel Haar abzuschneiden, sondern an der richtigen Stelle.“ Dabei sei es völlig unwichtig, welches Alter die Kunden haben: „Auch Senioren wollen keine Einheitsfrisur tragen.“ Vor allem deswegen freut er sich, dass sich die 72-jährige Bärbel Müller aus Jessen als Model zur Verfügung stellt und Mut zur Veränderung zeigt. Bewundert wird sie anschließend nicht nur von ihrem Partner, sondern auch von den Rommé-Freundinnen, die bekunden, dass sie mit ihrem neuen Look das Durchschnittsalter der Runde um einiges nach unten gedrückt hat.

Moonlight-Styling am zweiten Seminarabend

Am zweiten Seminarabend gibt es eine Sonderschicht: Moonlight-Styling ist angesagt, soll heißen: Die Friseure wollen zeigen, wie Frauen ihre Haare – auch wenn sie nicht frisch geschnitten oder coloriert wurden – des Abends zum Ausgehen selbst mit wenigen Mitteln aufpeppen können. Das Schaufrisieren wird zur Salon-Party, die Dorothea Schulze aus Annaburg auf ihrer selbstgebauten Harfe musikalisch begleitet. In lockerer Stimmung zeigt Wilfried Pflüger einige Tricks: Das Ansetzen von Lockenstab oder Glätteisen, gewagtes Verwuscheln, die richtige Menge Schaumfestiger, Gel oder Wachs, oder mittels Kämmchen und Spangen die Haare hochstecken.

Auch Betty Riedel ist verblüfft. Ihr naturgewelltes dunkles Haar umrahmt jetzt glatt und mit edlem Glanz das Gesicht. Es wirkt viel länger als sonst: „Ich bin begeistert. Hier kreiert ein kleines, aber feines Team absolute Wohlfühl-Frisuren.“ Die Chefin sieht sich in ihrer Firmenphilosophie bestätigt: „Solche Seminare vermitteln, wie wichtig handwerkliches Können und Kundenfreundlichkeit sind.“ Der Beruf des Friseurs sei ebenso schön wie anspruchsvoll. Deshalb zahle sie ihren Mitarbeiterinnen ab sofort den von der Politik geforderten Tariflohn. „Weil wir viel Arbeit haben, suchen wir noch Unterstützung im Team. Außerdem biete ich interessierten Jugendlichen auch einen Ausbildungsplatz an“, lässt Corina Milbradt wissen.