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Jessen Jessen: Orientierungshilfe für Schüler

Von DETLEF MAYER 14.01.2011, 18:51

JESSEN/MZ. - Der Geografie gelte sein besonderes Interesse, verriet Henrik Junge aus Schweinitz. Vor allem für Forschungen zum Klima und zur Plattentektonik der Erde könne er sich begeistern. Aber auch die Bundeswehr falle noch in sein "Beuteschema".

Der Neuntklässler des Jessener Gymnasiums war am späten Donnerstagnachmittag noch einmal in seine Bildungseinrichtung gekommen, um sich an den zahlreichen Ständen beim "Tag der Berufe" umzusehen, Informationen einzuheimsen. Der nächste Schritt ins künftige Berufsleben sei für ihn, sich ansprechende Ferienjobs oder Praktika zu suchen, die ihn weiterbringen. "Später", sagte der junge Mann, der von seiner Mutter begleitet wurde, "werde ich mich dann auf eine bestimmte Richtung festlegen und gezielt dahinter klemmen".

Die MZ traf Henrik Junge am Tisch der Bernd-Blindow-Schulen (BBS) Leipzig, platziert zwischen den Ständen von Autowerkstatt Schöne und AOK. Die private Bildungsstätte gibt es seit 20 Jahren. Ihren Stammsitz hat sie in Bückeburg bei Hannover. Neben Leipzig ist sie an zehn weiteren Standorten in Deutschland vertreten, wie Bildungsberater Marc Rabe erklärte. Die BBS bieten Ausbildungen in 15 verschiedenen Richtungen, von Informatik über Medizin und Natur bis hin zu Kreativ, Soziales und Wirtschaft. Im angeschlossenen Studienzentrum, der Diploma-Hochschule Leipzig, kann man die Bereiche Gestaltung, Gesundheit und Soziales, Recht, Technik oder Wirtschaft wählen.

Der "Tag der Berufe" ist als Orientierungshilfe für Ausbildungsplatz-, Praktikumssuche und Studium gedacht. Erstmals haben sich dafür das Gymnasium und die Sekundarschule Jessen-Nord zusammengetan. Als Veranstaltungsort wurde das Forum des Gymnasiums gewählt, das zum zweiten Mal eine solche "Messe" anbietet. Der Berufe-Tag 2012 wird dann in der Nordschule stattfinden. Für sie ist es diesmal bereits die dritte Auflage. Das Zusammenwirken beider Bildungseinrichtungen habe nahegelegen, weil es in der Zukunftsorientierung der Schüler gemeinsame Schnittmengen gebe. So suchten durchaus auch Gymnasiasten Ausbildungsstellen beziehungsweise Praktika und Realschüler eben Zugänge zu Fachschulstudium oder Abitur. Darin zeigten sich Petra Klemmed, Marion Parsch (Lehrerinnen vom Gymnasium) sowie Kerstin Wienigk und Ina Herglotz (Nordschul-Pädagoginnen) einig. Diese Vierergruppe zeichnete für die Organisation des "Tags der Berufe" verantwortlich und konnte am Donnerstag einen vollen Erfolg verbuchen. Das Forum war durchweg gut besucht, die Straßen und Plätze am Gymnasium waren für Stunden zugeparkt.

Speziell ansprechen wollte man mit dem Orientierungstag die neunten bis zwölften Klassen des Gymnasiums - verbindlich war er für die 110 Schüler der zehnten und elften, sowie die neunten und zehnten Klassen der Nordschule (80 Mädchen und Jungen). Für beide achten galt die Veranstaltung als fakultativ. Dazu eingeladen waren zudem die in Frage kommenden Jugendlichen der Sekundarschulen Elster und Annaburg. Und es war gewollt, die Eltern mit ins Boot zu holen.

Hannah Weißkirchen aus Jessen, zehnte Klasse Realschule, wandte sich dem Stand der Zahntechnik Rißmann zu. Für sie steht fest, dass sie eine Ausbildung in diese Richtung macht. "Kindergarten-Erzieherin wäre noch in Frage gekommen. Aber das mit der Zahntechnik ist besser", sagte sie. Martin Kraft aus Schweinitz, ebenfalls Realschüler der zehnten, tendiert in Richtung einer Lehre zum Elektroniker für Automatisierungstechnik. Bei SKW in Piesteritz sei das möglich. Aber auch Vermessungstechniker wäre für ihn interessant. Um das machen zu können, müsste er sich nach Torgau begeben. "Aber noch ist alles offen."