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Initiative in Steinsdorf Initiative in Steinsdorf: Freizeit geopfert für Dorfgemeinschaft

Von Evelyn Jochade 30.09.2018, 06:44
Bürgermeister Michael Jahn, Ortswehrleiter Oliver Asmus und Bundestagsabgeordneter Sepp Müller zerschneiden das Band. Kurz darauf fährt das neue Prunkstück aus seiner tollen Garage.
Bürgermeister Michael Jahn, Ortswehrleiter Oliver Asmus und Bundestagsabgeordneter Sepp Müller zerschneiden das Band. Kurz darauf fährt das neue Prunkstück aus seiner tollen Garage. Evelyn Jochade

Steinsdorf - Gut, es wurde nicht gesungen oder ein hehres Gedicht aufgesagt. Doch kamen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Steinsdorf zur Eröffnung ihres umgebauten und grundsanierten Feuerwehrgerätehauses nicht um Lobeshymnen herum. Und das mit Recht.

Denn, sie waren es, die im April 2017 die Ärmel hoch krempelten und mit den Umbauarbeiten begannen. Im gleichen Monat war bereits, sozusagen als Startschuss, der alte Schornstein gefallen. Maurer- und Putzarbeiten, neue Tore, Fliesen, Fußboden und eine neue Treppe folgten. Der Elan und der Enthusiasmus der Steinsdorfer Kameraden, zu denen 15 Aktive, vier Ehrenmitglieder und fünf Jugendliche gehören, sprach sich herum und beeindruckte.

So gab es von mehreren Firmen aus der Region Unterstützungsangebote, sowie Sponsoring. Hilfe kam auch von den Mügelner Floriansjüngern, die gemeinsam mit der Steinsdorfer Löschgruppe eine schlagkräftige Einheit bilden.

Unterstützung zugesichert

Auf der kleinen Einweihungsfeier vor dem wie neu strahlenden Gebäude dankte Oliver Asmus, Ortswehrleiter der Steinsdorfer, ebenso der Stadt Jessen. „Die Mitarbeiter der Stadt haben ganz tolle Arbeit geleistet. Da wurde die Fassade gemacht, die Giebelwand gestrichen, verputzt, die Einfahrt gepflastert und die Außengestaltung übernommen“.

Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD), der wie Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer, Bundestagsabgeordneter Sepp Müller (CDU) und Gäste aus der Wirtschaft zur Eröffnung gekommen war, sicherte den Wehren auch weiterhin im Rahmen der Möglichkeiten seine Unterstützung zu. Gerade bei solchen Projekten sei zu merken, wie hoch doch das Ansehen der Arbeit der Feuerwehr in der Bevölkerung sei, betonte Sepp Müller, der die Grüße von Landes-Innenminister Holger Stahlknecht überbrachte. Er verwies auf das nun im Landeshaushalt berücksichtigte 100-Millionen-Programm zur Förderung der Feuerwehren.

„Lieber eine Feier mehr als ein Feuermeer“, mit diesem Spruch fasste Stadtwehrleiter Schaefer zusammen, wofür die Kameraden stehen. Sie garantieren der Bevölkerung ein sicheres Leben. Sie sind zur Stelle, wenn es brennt. „Gerade in diesem Jahr wurde deutlich, wie wichtig die Arbeit der Wehren ist“.

Genau deshalb hatte Oliver Asmus recht, als er sagte: „Nicht wir brauchen das Gerätehaus, sondern die Bürgerinnen und Bürger“. Um aber mit all der Technik perfekt umgehen zu können, müssen sie sich fortbilden und trainieren. Selbst im vergangenen Jahr als mit Hochdruck am Umbau gearbeitet wurde, versäumten die Steinsdorfer Kameraden nicht, vorgesehene Lehrgänge zu absolvieren. Demzufolge haben sie nun in ihren Reihen drei neue Atemschutzgeräteträger, vier Leute, die das „Kettensägepatent“ besitzen und fünf neue Sprechfunker.

Für die Zukunft

Die Einweihung des Gerätehauses sei ein Stück Geschichte, ordnete Hans-Peter Schaefer das Durchschneiden des Bandes ein. „Daran werden sich noch Generationen von Kameraden erinnern. Als ihr angefangen habt, war nicht abzusehen, wie viel Geld, Kraft und Zeit das kosten wird.“ Rund 1000 Stunden Eigenleistung kamen zusammen.

Es ist anzunehmen, dass sich das neue Auto, ein gutes gebrauchtes Einsatzfahrzeug der Marke Mercedes, welches die Steinsdorfer im Juni 2017 aus Deuringen bekamen, im rekonstruierten Haus nun „wohl fühlt“. Neue Technik und ein neues Haus machen die Feuerwehr auch für die Jugend interessant, bemerkt Wehrleiter Oliver Asmus. (mz)