Höher und mit größeren Rotoren
ELSTER/MZ. - Dies teilte Melanie Dittkrist von der WSB neue Energien GmbH den Elsteraner Gemeinderäten mit, die zu dieser Sitzung auch ihre Kollegen aus Listerfehrda eingeladen hatten. WSB steht für Wind, Solar und Biomasse.
Für die neuen Türme werde das bestehende Gelände nicht erweitert, sondern sie werden zwischen bereits stehenden errichtet. Mit ihrer größeren Höhe und ihrem mächtigeren Rotordurchmesser könnten sie ein Beispiel dafür sein, wie der bestehende Park eines Tages "aufgepowert" werden kann, wie die leitende Projektantin betonte. Der Vorteil für die Gemeinde sei die zu kassierende Gewerbesteuer ab dem zehnten Betriebsjahr, die übrigens nach ihren Aussagen geteilt wird. 70 Prozent gehen an die Gemeinde, auf deren Territorium die Anlage steht und 30 Prozent an den Ort, der Sitz der Betreibergesellschaft ist. Zusammen könnten es pro Anlage etwa 400 000 Euro bei einer Betriebsdauer von 20 Jahren sein, schätzte Melanie Dittkrist ein. Dazu kämen noch Sponsorenleistungen, die zum Beispiel für den entstehenden Freizeitpark, für Kinder- und Jugendveranstaltungen oder den Kunstrasenplatz von Eintracht Elster denkbar wären. Auch Möglichkeiten für die erforderlichen Ersatzpflanzungen wurden schon in Augenschein genommen. Dies wäre nach Worten der Projektantin sowohl am Zugbach als auch am Elberadweg oder am Weg nördlich der Bahnstrecke denkbar. Er habe keine Vorschläge gemacht, weil Listerfehrda früher oder später mit Elster zusammengehen werde, bekannte Bürgermeister Hartmut Karschunke, als gefragt wurde, warum für seine Gemeinde keine Vorhaben genannt wurden. Außerdem würden die Listerfehrdaer auch die Anlagen im benachbarten Elster nutzen und zum Beispiel Mitglieder in den Sportvereinen sein. Sollte es dennoch Ideen geben, dann sei man dafür offen, erklärte die WSB-Mitarbeiterin ergänzend. Eberhard Kleber (Elster) führte beschwichtigend noch aus, dass die Ortsteile auf keinen Fall untergebuttert werden und das zumindest ein Vertreter im Gemeinderat die Interessen vertritt und dort auch Rederecht hat. Jüngstes Beispiel sei, ergänzte die Elsteranerin Margot Böhme, dass die von einem Investor in die Diskussion gebrachte Urnenwand auf dem Friedhof in Meltendorf, die von den Einwohnern nicht gewünscht ist, auch nicht entstehen wird.
Die Befürchtung des Listerfehrdaer Gemeinderates Tino Petrik, dass durch die neue Investition nur verhindert werden soll, dass die Gewerbesteuer entrichtet werden muss, zerstreute Melanie Dittkrist. Die bisherigen Anlagen der Parks eins bis vier haben demnach alle getrennte Betreibergesellschaften und das werde auch beim fünften, den vier neuen Türmen, so sein.
Was den mit den alten Anlagen geschehe, wenn deren Betriebsdauer abgelaufen ist, wollte Margot Böhme wissen. Mit der Genehmigung laut Bundesimmissionsschutzgesetz müsse eine Verpflichtungserklärung abgegeben werden, dass zu gegebener Zeit für den Rückbau gesorgt werde. Damit nicht genug. Darüber hinaus müsse eine entsprechende Bürgschaft beim Landkreis hinterlegt werden. Das sei mittlerweile eindeutig so geregelt, meinte die Projektantin.