Hofschilder für die besten Milcherzeuger
Lindwerder/MZ. - Qualitätsberaterin Claudia Jahn vom KV Jessen erklärte den Mitgliedern, dass der Vorstand des Vereins diesen Termin wahrnehmen würde. Weitere Interessenten aus der Runde fanden sich nicht, so dass Harald Günter (KV-Vorsitzender, Landgut "Elbeland" Axien), Kurt Walther ("Grüne Aue" Battin) und Heidlinde Schmidt (Wiedereinrichterin, Lindwerder) nach Cobbelsdorf fahren. Wie Dr. Lothar Döring, Geschäftsführer des LKV, äußerte, werde zur Hauptversammlung auch der Jahresabschluss 2007 des Landeskontrollverbandes schriftlich vorliegen.
Nach Lindwerder mitgebracht hatte Lothar Döring zwei neue Gesichter. Zum einen stellte er den hiesigen Milchproduzenten Dr. Hans-Jörg Rösler als künftigen stellvertretenden Geschäftsführer des LKV vor, zum anderen Dr. Axel Naumann als Fütterungsberater.
Geringer Abstand
Im Rahmen seiner Jahresauswertung 2007 machte Lothar Döring in Lindwerder aufmerksam, dass der LKV Sachsen-Anhalt beim Zuwachs an Milchmenge nicht mehr als Nummer eins unter den neuen Bundesländern dastehe. Der Abstand zur Spitze sei in diesem Punkt aber gering. Anders sehe es bei der Zellzahl (abgestorbene Gewebeteile, die über die Milch ausgeschieden werden), den Schwer- und den Totgeburten aus. Da liege der LKV leider deutlich über dem Schnitt der beim VIT Verden (Rechenzentrum für Tierzucht) registrierten geprüften Kühe. Bei Euterkrankheiten hingegen gebe es keine gravierenden Unterschiede. Und alles in allem sei die Milch aus den Betrieben des Kontrollverbands Sachsen-Anhalt mit die sauberste in Deutschland.
Für die besten Milcherzeuger (durchschnittliche Jahresleistung pro Kuh) gebe es wieder die so genannten Hofschilder, auch wenn diese momentan noch nicht fertig seien, wie es hieß. Der LKV-Chef kündigte an, dass man auf diesen "Aushängeschildern", die an den Stallanlagen angebracht werden, künftig mehr vermerken wolle als nur die Milchleistung.
Im KV Jessen gibt es, wie Claudia Jahn vortrug, solche Schilder in der Leistungsklasse 11 501 bis 12 000 Kilogramm für das Landgut "Dreikirchen" Lebien; in der Leistungsklasse 10 501 bis 11 000 kg für Wiedereinrichterin Dora Naffin in Schützberg, das Landgut "Heideland" Groß Naundorf, die Seydaland Rinderzucht GmbH und die Glücksburg Agrar e.G. Dixförda; in der Klasse 10 001 bis 10 500 kg für den Agrarbetrieb "Grüne Aue" Battin; in der Klasse 9 501 bis 10 000 für das Landgut "Elbeland" Axien und die GbR Hildebrand in Rade; für die Leistungsklasse 9 001 bis 9 500 für die Agrargenossenschaft Holzdorf und die Agrar e.G. Elbaue Kleindröben.
Die Milchleistungsprüfung werde auch für die nächsten zwei Jahre vom Land gefördert, informierte der LKV-Geschäftsführer. In dieser Hinsicht sei das Land bislang stets ein verlässlicher Partner gewesen, betonte und lobte Lothar Döring.
Sechs über 100 000
Derzeit existieren im KV-Bereich Jessen sechs 100 000-Liter-Kühe (Lebensmilchleistung), teilte Claudia Jahn mit. Fünf davon seien 2007 dazugekommen. 137 Kühe Zuwachs habe es übers Jahr bei den kontrollierten Tieren gegeben, die Zahl der Ställe betrage nach wie vor 21. In sieben Milchviehanlagen werde dreimal gemolken.
In der Diskussion brachte Joachim Brachwitz von der Glücksburg Agrar e.G. zum Ausdruck, dass es aus seiner Sicht wünschenswert wäre, wenn man beim LKV neben der Lebensmilchleistung die Milchleistung je Tag stärker in den Fokus rücken würde. So erhalte man eher ein Maß für die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes. Sabine Rabe von den Seydaland Agrarbetrieben hingegen sah dies nicht als Variante an, die man verfolgen sollte.
Claudia Jahn kündigte noch an, dass der KV Jessen, nachdem es im zurückliegenden Jahr wegen ihrem krankheitsbedingten Ausfall keinen gegeben habe, 2008 für seine Mitglieder wieder einen Ausflug organisieren werde. Als Termin nannte sie den 29. Mai, und es werde in Richtung Meißen gehen.