1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Heimatverein Glücksburger Heide: Heimatverein Glücksburger Heide: Ärger über Zerstörungen

Heimatverein Glücksburger Heide Heimatverein Glücksburger Heide: Ärger über Zerstörungen

Von Thomas Tominski 22.11.2018, 10:34
Vorsitzender Erhard Fritzsche (links) und Rainer Giersch vom Heimatverein Glücksburger Heide bringen auf der Jessener Hirtenwiese eine neue Schautafel mit fünf wichtigen Verhaltensregeln an.
Vorsitzender Erhard Fritzsche (links) und Rainer Giersch vom Heimatverein Glücksburger Heide bringen auf der Jessener Hirtenwiese eine neue Schautafel mit fünf wichtigen Verhaltensregeln an. Thomas Tominski

Jessen - Der Gesichtsausdruck von Erhard Fritzsche ist wie das aktuelle Novemberwetter: frostig! „Die Schäden im Jahr 2018 belaufen sich auf insgesamt 1.915 Euro“, sagt der Vorsitzende des Heimatvereins Glücksburger Heide und holt zur Veranschaulichung einen Zettel aus der Innentasche seiner Winterjacke.

Hier ist jeder Posten anschaulich aufgelistet, die Rechenwege nachvollziehbar. Den 81-Jährigen ärgert es, dass diese Summe das Ergebnis von Zerstörungswut ist. Eine Schautafel auf der Jessener Hirtenwiese haben Diebe gleich im Ganzen mitgenommen, bei einer anderen die Stützpfeiler abgebrochen.

Den Eingang zum Kohlenschacht hat es ebenfalls erwischt. Das Gitter ist komplett verschwunden, ein neues bereits angebracht. „Sonst klettern Kinder in den Schacht“, betont der Vorsitzende, der Unfälle in „seinem Revier“ vermeiden will. Der 81-Jährige bedankt sich bei Gottfried Heidemüller und Wolfgang Lange, die sich um die Instandsetzung der beschädigten Objekte gekümmert haben. „Wir betreuen in der Glücksburger Heide immerhin 180“, so Fritzsche und zählt mit Schutzhütten, Wegweisern, Denkmäler n oder Aufstellern ein paar Dinge auf.

Die neue Tafel mit fünf wichtigen Verhaltensregeln auf der Hirtenwiese haben Fritzsche und Rainer Giersch am Dienstag aufgebaut. „Auf der alten Tafel haben schon viele Buchstaben gefehlt“, so der Vorsitzende, der kein Verständnis dafür aufbringt, dass es Menschen Spaß macht, Hinweisschilder zu zerkratzen. „Den neuen Wortlaut finden sie wahrscheinlich witzig“, sagt er.

Diese Tafel inklusive Plexiglasscheibe und Holzgerüst hat den Heimatverein „ein hübsches Sümmchen“ gekostet. Die dafür geleisteten 16 Arbeitsstunden landen in der Rubrik Einsatz im Ehrenamt. Trotz des ganzen Ärgers bleibt Fritzsche in seinem Herzen eine Frohnatur.

Er bezeichnet die Heide als seine Heimat, zieht eine Brise frische Luft ein und geht mit einem Beutel bewaffnet auf die Pirsch. „Hier lege ich immer Walnüsse für die Eichhörnchen hin“, sagt er am Fuß eines Baumes. Manchmal begrüßen sie ihn persönlich. (mz)