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Heimatkalender Jessen Heimatkalender Jessen: Alte Berufe sind Thema

Von Gabi Zahn 19.09.2012, 17:51

Jessen/MZ. - Über 40 Texte zur Heimatgeschichte und -gegenwart sind es, die in den "Heimatkalender für das Jessener Land 2013" Aufnahme gefunden haben. Inzwischen hat der dafür verantwortliche Axiener Journalist Lothar Günther die redaktionelle Arbeit am Traditionsprojekt beendet und die Manuskripte nebst Illustrationen an den "Elbe-Elster-Anzeiger - Druckerei und Heimatverlag", der wie immer als Herausgeber der Publikation fungiert, übergeben. Hier wird in den folgenden Wochen die Feinarbeit der Gestaltung besorgt, bevor es zum Drucken und Binden der Hefte kommt.

Neue Herausforderungen

Das Generalthema lautet diesmal "Alte Berufe - neue Herausforderungen. Vom Wechsel des Arbeitslebens in den zurückliegenden Jahren". Etwa ein Drittel der Texte widmen sich diesem Komplex. Da berichtet beispielsweise Angelika Reinsch vom Beruf des Schäfers, Bernhard Klepel von der Stellmachergeschichte, Karl Hennig von der Schneiderei, Horst Rehahn vom alten Schmiedehandwerk, Lothar Günther von der Geschichte der Buchdruckerei Klapper in Seyda und von einem echten (!) Spinner aus Axien, um nur einige zu nennen. Etliche Autoren, die mittlerweile die 70 überschritten haben, wie Klaus Behrens, Werner Meilick oder Bernhard Kattoll, erinnern sich an ihre Kindheits- und Jugenderlebnisse im hiesigen ländlichen Raum oder auch in weiter Ferne.

In einem "pädagogischen Block" schildern Max Gaebler, Armin Fieseler und Helga Ziehe ihre Schul- und Lehrzeit in verschiedenen Epochen. Dr. Reiner Helling, Kurt Klausnitzer und Peter Raschig berichten über ihre Erlebnisse mit "den Freunden", wie die Soldaten der Sowjetarmee vielleicht mehr spöttisch als liebevoll bezeichnet wurden, die nach 1945 mehr als vier Jahrzehnte auch in Jessen das Stadtbild mit prägten.

Schlacht bei Wartenburg

Dennis Weiner und Thoralf Pabst erinnern in unterschiedlicher Art an den 200. Jahrestag der Schlacht bei Wartenburg, in der die endgültige Niederlage Napoleons zumindest mit vorbereitet wurde. Zahnarzt Dennis Weiner widmet sich zudem in einem weiteren Beitrag sehr akribisch der Pressegeschichte in unserer Region. Sven Gückel schreibt über eine junge Soldatin in Holzdorf, und Claudia Kralisch hat einer ebenso jungen Restauratorin bei ihrer Arbeit über die Schulter gesehen.

Die Leser des Heimatkalenders können sich zudem über Episoden freuen, die in heiterer Form an Ereignisse und Personen aus Jessen und Umgebung erinnern, die Werner Hahn, Günter Cerich, Gudrun Ebermann und Werner Thiele aufgeschrieben haben und die zum Teil wieder kongenial vom Holzdorfer Grafiker Heinz-Helge Schulze illustriert wurden, der auch den Reihentitel des Jessener Heimatkalenders gestaltet hat.

Ulf Appelt hat die Lebenserinnerungen des Klödener Pfarrerssohnes Hans Cherubim gepflegt und behutsam bearbeitet. Daraus ist ebenso zu lesen wie aus der Vita von Georg Schönfelder, einst großer Schachförderer in der Region, aber - wie Autor Dr. Rüdiger Horn belegt - ein Mann von praxisbezogener Weitsicht. Der Annaburger Stadtchronist Bernd Hopke hingegen entdeckt dem Leser mit Immanuel Hoppe-Seyler einen Mann aus dem Rosenstädtchen, der einst enger Mitarbeiter des berühmten Berliner Arztes Rudolf Virchow war.