Heimatkalender in Jessen Heimatkalender in Jessen: Bekanntes neu entdecken

Jessen - Das alte Jahr ist längst nicht zu Ende, doch Heimatkalender-Redakteur Lothar Günther aus Axien ist der Zeit wie immer einige Wochen voraus. Er hat dieser Tage den Korrekturstift für das mit Spannung erwartete Jahreswerk beiseitegelegt. Nur für die 2016er Ausgabe wohlgemerkt! Sie ist fertig bearbeitet. Das Resultat liegt bereits im Rohauszug vor.
Der heimatverbundene Journalist lobt: „40 Autoren aus der Region haben mitgewirkt, fünf mehr als im Vorjahr.“ Doch nicht allein diese Tatsache zeige die positive Entwicklung des Heimatkalenders: „Neben bekannten und vielfach geschätzten Namen sind zehn Neulinge darunter“, vermeldet Günther. Das Leitthema „Hobby und Freizeit“ habe schreibfreudige Menschen aus vier Generationen zur Mitwirkung animiert: „Die beiden Jüngsten sind Maria Conrad und Danielle Nitzsche, Elftklässlerinnen aus dem Jessener Gymnasium. Der Älteste ist Heinz Gommlich (Axien), 91 Jahre alt, folglich 1924 geboren!“
Unbekannte Seiten gezeigt
Ebenso breitgefächert, wie die Lebens- und Interessensbereiche der Autoren angelegt sind, lesen sich auch die Kalendergeschichten: „Vornehmlich werden Menschen aus der Region vorgestellt, die mancher vielleicht so noch nicht gesehen hat. Es beginnt mit Kakteenzüchtern und ihren tollen blühenden Exemplaren. Porträtiert werden Musiker, die ihr Hobby gar zum Beruf gemacht haben, wie es bei Christoph Sommer und Dorothea Schulze der Fall ist“, erläutert Lothar Günther. Vorgestellt werden auch Theaterleute aus dem Jessener Gymnasium und die Gastspiele der Kaunitz-Familie in Purzien. In ungewöhnlichen, bisweilen sehr privaten Sphären haben die Autoren unter anderem Zauberer Franz Seifert, Maler Uli Riedel und Sportler Hannes Redenius „erwischt“ und ihnen manches Geheimnis entlockt.
Episoden aus dem Leben
Dass sich die Liste der liebsten Freizeitbeschäftigungen mit dem digitalen Zeitalter verändert, beweist ein Beitrag über das Geocaching. Fortgesetzt wird im Kalender der Werdegang der Musik-Gruppe „adoxa boreal“. Dazu sind spannende Lebensepisoden von Hans-Dieter Rost (Jessen), Gerda Krüger (Gerbisbach), Mike Gresens (Jessen), Susanne Hinze (Gorsdorf) oder Helga Ziehe (Steinsdorf) zu lesen. In eindrücklicher Weise werden zudem Leben und Wirken von Friedhelm Röse (Heporö) und verdienter legendärer Ärzte der Region wie Zahnarzt Stuhlmacher (Prettin) oder Dr. Weidauer (Seyda) beleuchtet. Das gilt ebenso für den Unternehmer Hermann Fuhrmann (Jessen) in seiner Zeit als Witwer.
Die Publikation ist wieder gespickt mit historischen Miniaturen. Sie stammen diesmal von Bernhard Klepel (Hohndorf), Bernd Hopke und Wolfgang Donath (beide aus Annaburg), Wolfram Wieland (Jessen) sowie Rudolf Krüger (Klöden).
Mit dem neuen Jahrbuch setze sich eine Tendenz fort, die den Auflagen der zurückliegenden Jahre bereits ein verstärktes Interesse beschert hat, wertet Lothar Günther: „Die Schrift ist in ihrer Gesamtheit heutiger, frischer und lebendiger geworden, ohne nun gleich zum Jugendmagazin zu mutieren. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mitgeholfen haben, dieses vielseitige Kalendarium zu schaffen“, sagt der Redaktionschef. Er selbst hat ganz sicher die meiste Zeit damit zugebracht – ehrenamtlich wie alle Autoren. (mz)