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Gymnasium in Jessen Gymnasium in Jessen: Ferienakademie lockt mehr Schüler als je zuvor

Von Klaus Adam 12.02.2015, 19:17
Schüler haben Spaß im Chemieunterricht.
Schüler haben Spaß im Chemieunterricht. KL. Adam Lizenz

Jessen - Mütter können gut sagen, „mit Essen spielt man nicht“. Wo sich doch so tolle Experimente damit machen lassen. Mit Rotkohl etwa. Dessen Saft, der eigentlich blau ist, kann man durch hineinpusten mittels Strohhalm violett färben. Kein Hokuspokus, reine Chemie, Biochemie, wenn man’s genau nehmen will.

Dieses Experiment, dem sich Matti Schauer und Lissy Kliem mit Hingabe widmen, ist nur eines von mehreren, die die Gymnasiallehrerinnen Antje Höhne und Birgit Träger für ihre jungen Gäste vorbereitet haben. Zum dritten Mal hat die Bildungseinrichtung in Jessen nämlich Viertklässler zur Ferien-Schülerakademie eingeladen. Und mit insgesamt 52 Mädchen und Jungen sind so viele gekommen wie noch nie zuvor. Und nicht einmal nur aus der unmittelbaren Umgebung von Jessen. Elster, Annaburg, Seyda, sogar Kropstädt finden sich als Heimatorte in der Teilnehmerliste.

Geheime Schriften

Auch in manch andere Geheimnisse dürfen die möglicherweise angehenden jungen Gymnasiasten hineinschnuppern. Wie sich geheime Botschaften eben tatsächlich unsichtbar übermitteln lassen zum Beispiel. Dazu brauchen sie nur ein Blatt Papier, etwas zum Schreiben und ein wenig Zitronensaft. Dann schwingen sie erst einmal den Fön vor ihren Blättchen mit der Geheimbotschaft hin und her. Fertig. Sie bekommen aber auch gleich beigebracht, dass sich das Ganze als Spickzettelverfahren wohl doch nicht eignet. Sichtbar machen lässt es sich nämlich durch Erwärmen. Wozu ein Bügeleisen ganz brauchbar ist. Aber eben kaum im gymnasialen Prüfungsraum. Irgendeinen Haken muss der Trick ja haben, sonst hätten die Lehrer ihren künftigen Schützlingen diesen wohl nicht verraten.

Insgesamt sind es vier „Welten“, in denen sich die (noch) Grundschüler tummeln können. In der bunten und geheimnisvollen Welt sind wir gerade. Im Nachbarklassenraum präsentieren Sabine Mowitz und Cornelia Biesgen „die Landschaft zum Anfassen“. Die Karte Mitteleuropas hängt aus. An den Bundesliga-Fußballmannschaften macht Geografielehrerin Mowitz die Lage der Ballugnszentren in der Republik fest. Und die Flussläufe. Die Ferienkinder lernen, was ein Prallhang und ein Gleithang im Fluss ist. Und mit Buntstift und „Baumaterial“ wie Sand bauen sie später einen solchen Flusslauf gleich mal nach.

Spielend Englisch gelernt

Im anderen Flügel des Ypsilon-Baus geht es etwas sportlicher zu. Obwohl es eigentlich um eine Fremdsprache geht. Englischlehrer Bodo Träger und Kollegen spielen mit ihrer Gruppe Twister - auf Englisch natürlich. „Right hand on red“, heißt es da oft. Oder „left foot on green“. Und dann müssen die Spieler die jeweilige Hand oder den Fuß auf die entsprechende Farbe auf dem Spielfeld setzen. Was zu einigen durchaus spaßigen Körperverrenkungen führt. Und trotzdem lehrreich ist. Die Kinder lernen spielend sozusagen Farben und Körperteile in der anderen Sprache kennen.

Spiel und Spaß sind dominierende Worte beim Ferienangebot des Gymnasiums. Das ist in puncto Sporthalle nicht anders. Da geht’s beim Brennball schon mal über einen ganzen Parcours von Sportgeräten. Den Kindern macht es eine Riesenfreude, wie sie erklären. Auch wenn der eine oder andere vor dem Parallelbarren oder dem Stufenbarren doch ein bisschen Respekt zeigt. Niemand wird ausgelacht, höchstens angefeuert von den Sportlehrern und den anderen.

Ein Kennenlernen

Für Sabine Simon, die Bio-, Chemie- und Englischlehrerin, die für diesen Tag den Hut aufhat, ist dies eine schöne Gelegenheit, mögliche künftige Schüler schon mal kennenzulernen. „Und auch die Schüler kennen nun den einen oder anderen schon, sollten sie an unsere Schule kommen. Und auch manche Lehrer sind ihnen nicht mehr fremd.“

Schüler toben im Sportunterricht.
Schüler toben im Sportunterricht.
KL. Adam Lizenz
Viele Hände schnellen nach einer Frage in die Höhe.
Viele Hände schnellen nach einer Frage in die Höhe.
KL. Adam Lizenz
Schüler spielen gemeinsam ein Spiel.
Schüler spielen gemeinsam ein Spiel.
Kl. Adam Lizenz