Freizeitsport in Jessen Freizeitsport in Jessen: Beat bringt die Bewegung bei Lucy Jähnichen

Jessen - Der Ghettoblaster in der Ecke des Raumes leistet gute Dienste. Wie von ihm gefordert, wirft er die Töne in den Raum, nach denen sich die Mädchen im Takt bewegen. Zwölf Jugendliche im Alter von zehn bis 15 Jahren haben am Samstag den Tanzraum der Sporthalle am Gymnasium Jessen zu ihrem Domizil gemacht. Sechs Stunden intensiven Trainings hatten sie sich vorgenommen. Das Ziel: Den Hip-Hop-Tanz in Jessen populärer zu machen.
Wenn Lucy Jähnichen tanzt, dann fühlt sie sich frei, spürt die Leidenschaft des sich Bewegens. Schon als kleines Mädchen habe sie das so empfunden, sagt die 25-jährige heute. Um das Talent auch gezielt umsetzen zu können, hat Lucy sich seinerzeit beim Freizeittreff Jessen angemeldet. Lange hielt diese Freude allerdings nicht an. Ein familiär bedingter Wohnortwechsel verschlug sie nach Schleswig-Holstein. Dem Tanzen musste sie dadurch glücklicherweise aber nicht abschwören. „Schon bald bin ich am neuen Wohnort auf eine Gruppe gestoßen, die sich speziell den Hip-Hop als Tanzform ausgesucht hat“, blickt sie zurück.
Hip-Hop hat seine Wurzeln in der afroamerikanischen Funk- und Soul-Musik, beinhaltet aber auch Elemente des Reggae. Dementsprechend vielfältig und abwechslungsreich ist der Tanz dazu. In ihrer neuen Heimat lernte Lucy Jähnichen nicht nur das Tanzen des Hip-Hop, sondern durfte dadurch auch das Gefühl von Meisterschaften erleben. „Unseren größten Erfolg feierten wir 2010 mit der Deutschen Vizemeisterschaft“, berichtet die junge Frau stolz. Heute möchte sie den im Laufe der Jahre angesammelten Erfahrungsschatz an die Jessener Jugend weitergeben.
Seit Juli dieses Jahres lebt Lucy wieder in ihrer Geburtsstadt und ist zudem die Leiterin des Jugendclubs „An der Maxe“. In ihm bietet sie seit September auch eine Arbeitsgemeinschaft Hip-Hop-Tanz an. Die zwölf Mädchen, die hier mitmachen, wollen zum Weihnachtsmarkt in Jessen das erste Mal öffentlich auftreten. Die Zeit bis dahin ist knapp. Unser wöchentliches Training am Mittwoch von 15.30 bis 17 Uhr reicht dafür nicht aus. Deshalb haben wir heute dieses kleine Trainingslager angesetzt“, begründet Jähnichen die Aktivitäten vom Samstag.
Bei den Jugendlichen kam die Aufforderung auf jeden Fall gut an. „Das ist schon eine coole Sache. Mir zumindest macht sie deutlich mehr Spaß als Standardtänze“, sagt etwa Joleen Schulze (13) aus Jessen. Auch Emily Lif (15) aus Jessen kann von dieser Art Bewegung nicht genug bekommen. Zudem lobt sie das Engagement ihrer Trainerin. „Das macht sie wirklich gut. Von ihren Erfahrungen können wir echt etwas lernen“, betont sie.
Wer immer möchte, kann sich der Gruppe gern noch anschließen. Freuen würde man sich auch, wenn Jungs diesen Sport für sich entdeckten.
(mz)