Fläminger Ziegenhof in Zahna Fläminger Ziegenhof in Zahna: Lämmer wurden mit Bohnengrün vergiftet

Zahna - Bianca Nerenz vom Fläminger Ziegenhof in Zahna ist immer noch wütend. Bei einem Kontrollgang entdeckte sie kürzlich drei tote Lämmer. Und sie sah auch gleich die Ursache.
Unvernünftige oder unwissende Zeitgenossen meinten vielleicht, den Tieren etwas Gutes zu tun und schütteten abgeerntetes Grün von Bohnen in das Gehege. Die Tiere wussten nicht, dass dieses Grün einem Todesurteil gleichkommt, wenn sie es futtern. Bohnen und auch die Pflanzen enthalten bekanntlicherweise giftige Substanzen. Diese werden beim Kochen abgebaut, so dass das Gemüse dann essbar ist. Das weiß eigentlich jeder. Nur die Tiere eben nicht. Drei haben von dem lecker anmutenden Grün genascht und sich vergiftet.
Auf dem Ziegenhof in Zahna, der am 1. Januar 2008 gegründet wurde, leben derzeit 45 Ziegen, die gemolken werden. Dazu kommt ein Bock und etliche Lämmer. In der Nachbarschaft haben zwei Esel ihr Gehege. Außerdem leben hier Kaninchen, Hühner und andere Tiere.
Aus der Milch wird handgemachter Käse in vielen verschiedenen Sorten hergestellt. Dieser kann im Hofladen in der Jüterboger Straße 55 Montag bis Sonnabend von 10 bis 18 Uhr erworben werden. Aber auch über den Onlineshop unter www.flaeminger-Ziegenhof.de ist das möglich. (cab)
Zwei Schubkarren Bohnenkraut wurden danach aus dem Gehege geholt. Wenn das drin geblieben wäre, hätte es wahrscheinlich die anderen Ziegen ebenfalls noch erwischt. Kaum auszudenken. Vor allem der moralische Schaden wäre immens. Einige der Tier sind Bianca Nerenz besonders ans Herz gewachsen. Sie wurden im Winter geboren und von ihr vor dem Erfrieren gerettet. Zum Beweis zeigt sie ein Lamm, dessen Ohren aussehen, als ob sie abgeschnitten worden wären. Aber sie sind abgefroren. „Mit einem warmen Bad zu Hause in der Wanne, habe ich es gerettet und wieder aufgepäppelt.“
Ziege kann nicht mehr wiederkäuen
Übrigens, auch Brot kann verheerende Folgen bei den Ziegen haben. Bakterien in ihrem Pansen und Bakterien vom Sauerteig vertragen sich nicht. Die Folge: Die Ziege kann nicht mehr wiederkäuen. Ebenfalls ein Todesurteil.
Die Fütterung durch Fremde sieht Bianca Nerenz nicht gerne. „Wir sind ein Öko-Hof, werden entsprechend überprüft.“ Und da möchte sie schon wissen, was ihre Tiere zu sich nehmen. Gegen ein Möhrchen hat sie nichts, aber alles andere sollte unterbleiben, es sei falsch verstandene Tierliebe. Und ihre Ziegen bekommen ausreichend Futter, sowohl von der Menge als auch von der Qualität her.
Deshalb appelliert sie an alle, sich beim Füttern zurück zu halten. Und wenn es schon sein soll, dann tut es auch ein Büschel Gras, das auf der Wiese gerupft wurde. Sollte die Unvernunft nicht nachlassen, sieht sich die Zahnaerin zu einem drastischen Schritt gezwungen und müsste den Bereich des Freigeheges einzäunen. Das würde sie nur ungerne, denn viele Besucher mit Kindern kommen bei Spaziergängen gerne hierher und freuen sich über die munteren Tiere, die zutraulich sind und sich streicheln lassen. (mz)