Feuerwehren in Zahna-Elster Feuerwehren in Zahna-Elster: Nur ein Depot erfüllt Normen

Zahna-Elster - „Freiwillig ist der Eintritt in eine Feuerwehr, alles anderen sind Pflichten.“ Mit diesen Worten begann Zahna-Elsters Stadtwehrleiter Heiko Plewa seinen Bericht vor dem Ordnungsausschuss, der sich am Donnerstagabend im Bootshaus des Kanuvereins „Harmonie“ in Elster zusammensetzte.
Deutliche Kritik richtete er an die Verwaltung und an Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler). „Die Zusammenarbeit ist oftmals zu kompliziert.“ Zugesagte Entscheidungen oder Anschaffungen dauerten einfach zu lange. Als Beispiel nannte Plewa die Kleiderkammer oder Telefonanschlüsse. Der so Kritisierte entgegnete zunächst, dass er nicht nur für die Feuerwehren zuständig sei, sondern für alle Bürger der Stadt. Ein Vergleich der Ausgaben für die Floriansjünger aus der Zeit vor der Bildung der Stadt Zahna-Elster und danach zeige zudem einen deutlichen Anstieg der Ausgaben für die Wehren. Allerdings müssten auch die Kameraden zu den Verabredungen stehen, immer noch fehle eine Prioritätenliste. Beide Seiten wollen nun die angesprochenen Probleme angehen.
Im zurückliegenden Jahr wurden die Wehren zu 18 Bränden, sieben Hilfeleistungen, zwei Türöffnungen, einer Tierrettung aus Notlage, 24 Einsätzen nach Sturm, sowie zu einem Bombenfund und drei Brandwachen alarmiert. Dreimal wurden sie wegen Fehlalarmen gerufen. Dabei hat sich nach Einschätzung des Stadtwehrleiters aber gezeigt, dass sich die Einsatzbereitschaft durch den zunehmenden Personalmangel recht problematisch gestaltet. Auch die vorgeschriebenen zwölf Minuten zwischen der Alarmierung und dem Eintreffen am Einsatzort seien kaum zu halten.
Derzeit gibt es laut Plewa zwölf Wehren im Stadtgebiet. Unter den 274 aktiven Mitgliedern sind 40 Frauen. Weitere 84 Feuerwehrleute, davon 16 weibliche, bilden die Altersabteilungen. 22, darunter zehn Frauen, gehören zur Ehrenabteilung. Die fünf Jugendwehren zählen 65 Mitglieder (davon zehn Mädchen). 36 (davon ebenfalls zehn Mädchen) sind es in den vier Kinderwehren. Im Dezember 2015 kam eine weitere in Zörnigall dazu. 21 Mitglieder bilden den Spielmannszug. Jüngste Errungenschaft ist das Hubrettungslöschfahrzeug (Multistar) der Zahnaer Wehr. Das älteste noch im Dienst befindliche Fahrzeug, ein Barkas, Baujahr 1973, steht im Gadegaster Gerätehaus.
Apropos Gerätehäuser. Von den 13 vorhandenen erfüllt nach Plewas Worten nur eines die Din-Normen. Vier weitere schaffen dies teilweise und acht gar nicht. Eine große Hilfe kam von der Diakonie. Materialien im Wert von über 195 000 Euro sind an die Feuer- und für weitere 60 000 Euro an die Wasserwehr übergeben worden. Dabei handelte es sich um Boote, vorrangig für den Hochwassereinsatz. Allerdings können sie derzeit nur am Tage eingesetzt werden, weil die Beleuchtung noch fehlt.
Größeren Raum in der Diskussion nahm die Einrichtung von drei Führungspunkten ein (neben Mühlanger auch Zahna und Elster), an denen bei Großschadenslagen ein Internetanschluss und andere Kommunikationstechnik genutzt werden kann. Das gibt es bislang nur in Mühlanger. Diskutiert wird, ob nicht eventuell zwei solcher Punkte ausreichen. (mz)