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Feuerwehr in Steinsdorf Feuerwehr in Steinsdorf: "Motiviert und guter Dinge"

Von Sven Gückel 26.01.2018, 15:01
Von Mügelns Wehrleiter Heiko Danneberg wurde Tino Neumann (rechts) zum Löschmeister befördert. Gleichzeitig dankte er ihm für seine vorherige Arbeit als Leiter der Löschstaffel Steinsdorf.
Von Mügelns Wehrleiter Heiko Danneberg wurde Tino Neumann (rechts) zum Löschmeister befördert. Gleichzeitig dankte er ihm für seine vorherige Arbeit als Leiter der Löschstaffel Steinsdorf. Gückel

Steinsdorf - Statt sich dem Schicksal zu ergeben und womöglich in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, starteten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Steinsdorf ab Ende 2016 ein einzigartiges Rettungsprojekt. Mit Hilfe von Spenden, großzügigen Unterstützern und unzähligen Stunden Eigeninitiative erneuerten sie ihr Gerätehaus und organisierten ein Löschfahrzeug.

Dank der aufgebrachten Mühen präsentiert sich die Wehr Steinsdorf heute wieder als kompakte, leistungsstarke Einheit. „Was ihr besonders im letzten Jahr geleistet habt, verdient Respekt und Anerkennung und ist einzigartig“, beteuerte Heiko Danneberg im Verlaufe der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Steinsdorf. Danneberg ist Leiter der Feuerwehr Mügeln und als solcher auch für den ihm unterstellten Standort Steinsdorf zuständig.

Der örtliche Leiter Tino Neumann nahm das Lob dankend an und zog im Beisein der Kameraden noch einmal ein kurzes Resümee der letzten Monate. Dabei erwähnte er neben anderem die notwendigen Arbeitsschritte, die für die Sanierung des Objekts erforderlich waren, beginnend von Abrissarbeiten im April 2017 bis zum Einsetzen eines neuen Tores im Oktober.

Mit der Amtsübergabe von Tino Neumann wurde auch die Zuständigkeit für die Jugendfeuerwehr Steinsdorf neu geregelt. Künftig obliegt diese Aufgabe Andreas Wache und John Bitterkleid. Drei Kameraden wurden darüber hinaus aufgrund ihrer in den vergangenen Monaten erworbenen Qualifikationen befördert: Tino Neumann zum Löschmeister, Andreas Wache zum Hauptfeuerwehrmann und Pascal Schüler zum Feuerwehrmann. 

Zwischenzeitlich hatten die Männer auch ihr altes Einsatzfahrzeug vom Typ Ford Transit im Bieterverfahren veräußert und sich auf gleichem Weg ein moderneres Fahrzeug organisiert. Der Mercedes ist knapp 30 Jahre alt, hat allerdings wenige Kilometer auf dem Tacho und wenig Arbeitsleistung im Bordbuch zu stehen.

„Er ist in einem wirklich guten Zustand und weist mit seinem 800-Liter-Tank, der Schnellangriffseinrichtung sowie Notstromaggregat, Lichtmast und Kettensäge alle wesentlichen Elemente auf, die wir als kleine Wehr vorrätig halten wollen“, verdeutlicht Oliver Asmus. Er übernahm nach offener Wahl die Leitung am Standort Steinsdorf, nachdem Neumann dieses Amt aus persönlichen Gründen niederlegte.

Beachtenswert ist zudem, dass die 20 aktiven Kameraden sich auch während der Umbauarbeiten mühten, ihren Ausbildungsstand zu halten. Daran soll es auch in den kommenden Monaten keine Abstriche geben. Zumal Christoph Hering, Bereichsleiter Ost und stellvertretender Stadtwehrleiter in Jessen, den Kameraden offerierte, dass man ihre Dienste künftig stärker in Anspruch nehmen werde als bisher.

Waren es im letzten Jahr nur zwei Einsätze, zu denen sie gerufen wurden, dürften es aus der Erfahrung heraus bald zehn oder mehr sein. Grund hierfür ist eine neue Ausrückeordnung, auf die sich die Stadtwehrleitung mit den umliegenden Stützpunktwehren Schweinitz, Holzdorf, Linda und Mügeln geeinigt hat.

Demnach wird die Wehr Steinsdorf nun immer parallel mit der Wehr Mügeln alarmiert. „Anders wird es uns in naher Zukunft nicht mehr möglich sein, die notwendige Personalstärke am Einsatzort aufzuweisen“, ergänzte Hering in seinen Ausführungen.

„Wir sind motiviert und guter Dinge“, gab Asmus ihm zur Antwort. Zumal man in der Steinsdorfer Feuerwehr Kameraden habe, auf die man sich verlassen könne, fügte er an.

Mügelns Wehrleiter Heiko Danneberg forderte die Politik auf, die Feuerwehren nicht im Stich zu lassen. „Wir riskieren immer wieder unsere Gesundheit, oder wie der jüngste Sturm zeigte, auch unser Leben. Auf der anderen Seite sind angeblich die Mittel zu knapp, um das Ehrenamt zu unterstützen“, sagte er mit Blick auf die Eigeninitiative der Steinsdorfer Kameraden. Diese hätten ihren Stützpunkt in einen guten Zustand gebracht - die Norm könne der Weg dorthin allerdings nicht sein.

(mz)