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Feierliches Gelöbnis Feierliches Gelöbnis: Bataillon beginnt mit Verabschieden

27.02.2004, 16:52

Herzberg/MZ/gro. - Das feierliche Gelöbnis von Rekruten des Holzdorfer Ausbildungsbataillons wurde am Freitag auch genutzt, um sich von dieser Region Brandenburgs zu verabschieden. Denn die Verlegung der Einheit nach Strausberg bei Berlin läuft bereits.

In drei Schritten wird umgezogen, erläuterte Oberstleutnant Rolf Hergel, Kommandeur des Ausbildungsbataillons, den Hunderten Gästen auf dem Marktplatz inmitten von Herzberg. "Das bedeutet vor allen Dingen für mein Ausbildungs- und Stammpersonal eine Verabschiedung aus der Region." In Jessen wird übrigens auch noch bei einem großen militärischen Zeremoniell offiziell Ade gesagt.

Am Freitag war die Truppe noch mal mit voller Stärke in die Elsterstadt eingezogen. "Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit in den letzten 13 Jahren bedanken."

Aus Anlass des Gelöbnisses war bereits am Donnerstagnachmittag Eltern und Angehörigen der Wehrpflichtigen Gelegenheit gegeben worden, sich intensiver über den Soldatenalltag zu informieren. Dieses Angebot sei dankbar angenommen worden, berichtete Rolf Hergel. Er sagte zu den Eltern: "Wir haben in den letzten zwei Monaten ihre Söhne zu Soldaten ausgebildet, die am Ende ihrer Grundausbildung (Ende März - d. Red.) befähigt sind, Aufgaben für die Luftwaffe in der Sicherung von Luftwaffenanlagen erfolgreich wahrzunehmen."

Rolf Hergel ging auch auf die am Vortag unterschriebene Kommunalvereinbarung für einen Städtebund ein und äußerte gegenüber den anwesenden Bürgermeistern: "Ich beglückwünsche sie zu ihrem mutigen Schritt über die Ländergrenzen hinweg."

Die Bundeswehr habe es geschafft, so Herzbergs Bürgermeister Michael Oecknigk zum Städtebund, die Menschen der Kreise Elbe-Elster und Wittenberg wieder enger zusammenzubringen, die durch eine "unreife politische Entscheidung" durch eine Landesgrenze getrennt wurden. In Richtung Potsdam äußerte das Stadtoberhaupt Kritik. Das klare Bekenntnis der Landesregierung zur hiesigen Bundeswehr fehle ihm noch.

Michael Oecknigk räumte auch ein, dass sich Herzberg nach der Wende etwas schwer mit Kontakten zur Bundeswehr getan habe. Die Ursachen dafür sieht er in den Erfahrungen der Leute aus DDR-Zeiten. Der Sicherheitszaun um den Holzdorfer Flugplatz sei seit seinem Bau in der 70er Jahren stets skeptisch beäugt worden. Freundschaftliche Bindungen zwischen Militärs und Zivilisten wären nach seinen Worten damals nahezu ausgeschlossen gewesen. Doch nach der Wende hätten sich dann Herzberg und die Bundeswehr schrittweise angenähert, so dass es auch zur Unterzeichnung eines Patenschaftsvertrages der Kreisstadt mit der Holzdorfer Lufttransportgruppe kam. Vorbehalte seien abgebaut, zwischenmenschliche Kontakte aufgebaut worden, so Michael Oecknigk.