Eröffnung in Jessen Eröffnung in Jessen: Neues Haus der Generationen eingeweiht
Jessen/MZ. - Das Errichten eines Hauses verglich Pfarrer Tobias Bernhardt mit einem spannenden Film. Ständig gab es etwas Neues, ging es mal auf und mal ab, und es war zwischenzeitlich ungewiss, ob der Streifen mit einem dicken Ende oder mit einem Happy End abschließe. Doch beim Haus der Generationen "Ludwig Hosch" in der Wittenberger Straße gab es einen glücklichen Ausklang. 525 000 Euro waren für den Neubau veranschlagt. Benötigt wurden letztlich 526 411,55 Euro. Da könne von einer Punktlandung gesprochen werden. Und angesichts vieler Beteiligter an dem Erfolg fiel der "Film-Abspann" mit all den Namen der Mitwirkenden ziemlich lang aus, wie der Pfarrer schon mal seine Zuhörer vorwarnte. Besonders bedankte er sich beim Bund, beim Land Sachsen-Anhalt, dem Evangelischen Kirchenkreis, der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands und natürlich bei der Jessener Kirchengemeinde. Allein 400 000 Euro, so ließ Bauminister Thomas Webel (CDU) wissen, haben der Bund und das Land aus dem Programm städtebaulicher Denkmalschutz beigesteuert. Das Geld sei gut angelegt, meinte er beim Blick auf die barrierefreie Begegnungsstätte für Jung und Alt.
Mit dem Haus der Generationen wird an die Initiative von Oberpfarrer Ludwig Hosch angeknüpft. Vor 100 Jahren war auf sein Anraten hin ein Gebäude an dieser Stelle gekauft und fortan als Jugendheim genutzt worden. Seit 2000 stand das inzwischen desolate Haus leer. 2005 wurde nachgedacht, wie das Areal, das später auch im Architektenwettbewerb "Mut zur Lücke" berücksichtigt wurde, genutzt werden kann. Zuerst war erwogen worden, an dieser Stelle einen evangelischen Kindergarten zu schaffen. Doch das Vorhaben fand beim Land keine Unterstützung. Daraufhin sei die Idee für das Haus der Generationen geboren worden. Wesentlichen Anteil daran habe Jessens Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU), wie Pfarrer Tobias Bernhardt lobte. Zum Heimatfest 2009 wurde der Grundstein für ein neues Haus gelegt, 2011 folgte das Richtfest und Ende des vergangenen Jahres waren die Bauarbeiten beendet. 2012 standen noch die Arbeiten an den Außenanlagen, den Parkplätzen und dem öffentlichen Weg (mehr unter "Namensvorschläge werden erwartet") an. "Der 4 000 Quadratmeter große Garten", so Bernhardt, "bietet ungeahnte Möglichkeiten". Das Haus selbst stehe für familienorientierte Aktivitäten offen. Eingeleitet wurde die Feier mit dem Lied "Kein schöner Land". Dafür wurden Zettel mit Liedtexten ausgegeben. Ältere winkten ab. "Das können wir doch auswendig".