Elbe Day Elbe Day: "Jessener Allerlei" in Torgau

Jessen/Torgau - „Jessener Allerlei“ ist das Thema der nunmehr 15. Ausstellung der Jessener Dienstagsmalerinnen, die seit Sonnabend und noch bis Mitte August in der Gläsernen Galerie der Torgauer Wohnstätten GmbH zu sehen ist. Träger dieser Exposition ist der Torgauer Kunst- und Kulturverein „Johann Kentmann“, der von der Elbestadt bis in den Großraum Leipzig hinein 20 Ausstellungsräume und Galerien betreibt.
Die Vernissage der sechs Jessener Dienstagsmalerinnen fügte sich ein in die Veranstaltungshöhepunkte zum Elbe Day 2016, wie die Gedenkveranstaltung, die an die historische Begegnung US-amerikanischer und sowjetischer Truppen 1945 an der Elbe erinnert.
Torgau ist nicht nur in diesen Tagen reich an Veranstaltungen. Demnächst will man mit dem 290. Auszug der Torgauer Geharnischten das Traditionsfest der Bürgerwehr begehen und der Katharina-Tag, an dem die Lutherin gefeiert wird, ist auch nicht mehr weit. So ist die Aussage von Jens Redmann, des Ersten Vorsitzenden des Vereins, kaum zu verstehen, als er zur Eröffnung der Ausstellung sagte, er wundere sich über so viel Besucherandrang in der Gläsernen Galerie. Er hatte wohl die Strahlkraft der Jessener Künstlerinnen unterschätzt, welche im Übrigen nicht nur für ihre Bilder warben, sondern gleichsam in Torgau Werbung für ihre schöne Heimat als das nördlichste Weinanbaugebiet Deutschlands machten. Es waren nicht wenige aus dem Jessener Raum mit an die Elbe gekommen, um sich die neue Ausstellung „ihrer“ Malerinnen anzusehen. Diese, wie immer mit Hut, wurden durch eine von ihnen, Elke Ludley, vorgestellt. Sie fand charmante und humorvolle Worte für jede Malerin. Für Birgit Wolff beispielsweise, dass diese für ihre oft großformatigen Werke viel Platz im Atelier brauche und es dort manchmal ziemlich eng werde. An der Genannten war es dann, Elke Ludley vorzustellen. „Elke Ludley“, sagte sie, „war Chemie-Lehrerin. Sie ist sehr genau beim Malen. Da kommt eben die Lehrerin durch.“ Spätestens nach diesen Beschreibungen war das Eis gebrochen und das Publikum suchte das Gespräch mit den Künstlerinnen.
Die Bilder, die auf zwei Etagen zu sehen sind, zeugen von der künstlerischen Entwicklung, die die Jessenerinnen in zwölf Jahren genommen haben. Fast jeden Dienstag treffen sie sich, um zu malen und sich auszutauschen. Waren sie zunächst Mitglieder einer Volkshochschulklasse, so frönen sie seit vielen Jahren ihrem Hobby unter der behutsamen Führung und Leitung des Berliner Malers Gerhard Kitzig.
„Bei den Ausstellungen der Dienstagsmalerinnen“, so Jens Redmann, „herrscht immer eine Atmosphäre der Gelöstheit und Heiterkeit, vielleicht auch, weil es den Frauen gelingt, eine Spur von der Freude, mit der sie malen, in ihre Bilder zu übertragen.“ Und er fügte hinzu: „Von dieser Atmosphäre wollen und lassen wir uns anstecken“.
Wer sich die Bilder der 15. Ausstellung der Jessener Dienstagsmalerinnen ebenfalls ansehen möchte, ist in der Gläsernen Galerie, Lasallestraße 10, in Torgau gern gesehen. (mz)