Einschulung in Jessen Einschulung in Jessen: Zum Auftakt Druckschrift

Jessen - Strahlender Sonnenschein, ein Kulturprogramm als Willkommensgruß und prall gefüllte ziemlich große Zuckertüten warteten am Sonnabend auf die 70 Erstklässler der Max-Lingner-Grundschule in Jessen.
An der Grundschule Jessen werden in diesem Schuljahr 275 Kinder von 13 Lehrerinnen unterrichtet, unterstützt durch zwei pädagogische Mitarbeiterinnen. Dass die ersten drei Klassenstufen dreizügig und die vierte Klasse gar vierzügig geführt werden, ist ein erfreuliches Zeichen. Zumal die Kinder nach der Neuordnung des Schuleinzugsbereiches zumeist aus der Kernstadt Jessen sowie einigen angrenzenden Ortsteilen kommen.
In ihrer Aufregung werden sich die Knirpse den Spruch sicher nicht gemerkt haben, den die Drittklässler den Schulanfängern im Verlaufe eines kleinen Kulturprogramms mit auf den Weg gaben: Nur wer lernt, wird gescheiter. Nur wer gescheit ist, der kommt weiter! Doch genau das ist die Aufgabe, die in den kommenden Jahren vor den 70 Jungen und Mädchen liegt, die am Sonnabend erstmals mit dem Ranzen auf dem Rücken in das Jessener Schulhaus in der Alten Gorsdorfer Straße einzogen.
Die ersten Jahre begleiten sollen sie dabei Sibylle Konvalinka, Petra Frank und Veronika Roeschke, die jeweils eine Klassenleitung übernahmen. „Sie werden euch in die spannende Welt des Lesens, Schreibens und Rechnens begleiten, aber auch Ansprechpartner bei kleinen und großen Sorgen sein“, betonte Schulleiterin Iris Schacher in ihrer Begrüßungsrede. Für Schacher dürfte das neue Schuljahr nicht minder spannend und aufregend werden wie für die Erstklässler. Übernahm sie doch erst zum Monatsanfang die Schulleitung von ihrer Vorgängerin Heidrun Dinda, die sich in den Ruhestand verabschiedete.
„Mit der gegenwärtigen Schülerzahl sind wir nach der Wittenberger Diesterweg Grundschule die zweitgrößte Grundschule im Landkreis“, betont Iris Schachers Stellvertreterin Silke Schramm. Die Geschichte vom Schulbus und seinen morgendlichen Erlebnissen, die auch Teil der Programmaufführung war, betrifft nur noch etwa 40 Schüler der Einrichtung. Angesichts der teils langen Anfahrtswege, die auch Grundschüler vielerorts in Kauf nehmen müssen, eine positive Entwicklung.
Nach einer kurzen Anlaufphase werden sich die Erstklässler schnell an den für sie neuen Tagesrhythmus gewöhnen. Auch das Lesen und Schreiben wird dank der ganzheitlichen Leselernmethode mit Anlauttabelle, auf die man an der Max-Lingner-Schule setzt, fix gehen. „Individuelles Lernen wird hierbei stärker unterstützt“, verdeutlicht Silke Schramm, die zugleich erwähnt, dass die Kinder heute beim Schreibenlernen mit der Druckschrift beginnen. Im öffentlichen Raum, in dem zumeist nur Druckschrift zu lesen ist, können sich die Kinder somit schneller zurecht finden. Erst im zweiten Halbjahr der ersten Klasse gibt der Lehrplan auch das Erlernen der Schreibschrift vor. „Zum Ende des ersten Schuljahres können die Kinder dann beides“, blickt Schramm voraus.
An der Lingner-Schule ist es zu einer Tradition geworden, dass jedes Jahr ein großes Projekt durchgeführt wird. Im Mai kommenden Jahres werden alle Schüler, so der Plan, daher in die Welt des Mittelalters eintauchen. Gemeinsam mit dem „Wir“-Verein sollen den Kindern Elemente des mittelalterlichen Lebens vermittelt werden, wozu auch Ausflüge auf die Prettiner Lichtenburg gehören. Gut möglich, dass dies den Neuen im Schulhaus so gut gefällt, dass sie in drei Jahren, wenn sie dann das Programm für die Schulanfänger gestalten, den künftigen Erstklässlern etwas davon berichten. (mz)
