Ein Kreuz zur Erinnerung an das kurze Leben eines Fliegers
Morxdorf/MZ. - "Wir stehen vor diesem kurzen Leben des Piloten, das plötzlich abgerissen wurde, und wir wollen dankbar sein für unser Leben, unsere Zeit im Frieden", sagte er unter anderem. Der Pfarrer erinnerte auch daran, dass auf den Tag genau vor 61 Jahren der Zweite Weltkrieg durch Deutschland vom Zaune gebrochen wurde. Er forderte sinnlos das Leben von Millionen Menschen.
Vom Verein angeregt
Die Initiative zur Aufstellung des Kreuzes kam vom Vermisstenforschung Deutschland e.V. mit Sitz am ehemaligen Fliegerhorst der Reichsluftwaffe in Welzow. Dort wurde vom Verein ein Museum eingerichtet, von hier aus werden auch die Aktivitäten zur Bergung von abgestürzten Flugzeugen und zur Klärung von Fliegerschicksalen in ganz Deutschland koordiniert. Vereinsvorsitzender Jens Bechler arbeitet bereits seit Jahren eng mit dem Heimatverein "Glücksburger Heide" zusammen. Neben anderen Absturzstellen in der Region Jessen wurde auch die in der Nähe von Morxdorf durch die damalige Arbeitsgruppe Vermisstenforschung unter Leitung von Jens Bechler sondiert.
Am 4. November 2000 fand der Suchtrupp Wrackteile und Gebeine. Die sterblichen Überreste des Piloten wurden auf dem Friedhof in Morxdorf neben der Grabstätte eines ebenfalls unbekannten Soldaten beigesetzt. Das Grabkreuz fertigte Heidevereinsmitglied Werner Heide an. Finanziert wurde es durch die Vermisstenforschung Deutschland. Dafür bedankte sich Heinz Berger, Vorsitzender des Heimatvereins "Glücksburger Heide", herzlich bei Jens Bechler.
An Absturz erinnert
Erwin Schulze aus Morxdorf, er war damals zehn Jahre alt, erinnerte sich an der Grabstätte an den Absturz der Bf 109. Der Pilot habe ganz allein mit seiner Maschine einen Pulk alliierter Bomber angreifen wollen und sei dabei abgeschossen wurden. Gestartet war er wahrscheinlich vom damaligen Feldflugplatz bei Mark Zwuschen.
So wie das Schicksal dieses Piloten sind die von Hunderttausenden anderer Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg fielen, bis heute unklar. Jens Bechler und sein Team sind deshalb über jeden Hinweis dankbar, der bei der Aufklärung von Schicksalen helfen kann.
Weitergehendes unter: www.vermisstenforschung.de