Drachenfest in Dixförda Drachenfest in Dixförda: Hobby an vier Leinen

Dixförda - Sie fliegen nicht selbst, sie lassen fliegen. Für Drachenfreunde ist, was sie da tun, dennoch sportliche Betätigung, viel mehr aber Freizeitvergnügen oder idealerweise beides. Das trifft auch auf Steven Prell aus Elster zu. „Ich würd’s nicht machen, wenn es mir Stress bereiten würde“, versichert der 22-Jährige gegenüber der MZ mit einem Augenzwinkern.
Seit fast einer Woche schon hält er sich am Badesee in Dixförda auf - um Urlaub zu machen, wie er sagt. Dabei zieht er geschickt an den vier Leinen, die seinen bunten Freund am Himmel lustige Manöver vollführen lassen. Womit unweigerlich der Beweggrund für seine Urlaubsplatzwahl ins Blickfeld rückt. Am Wochenende findet am Badestrand in Dixförda nämlich zum elften Mal ein Treffen von Drachenfliegern aus ganz Deutschland statt. Erstmals wird sich Steven Prell nicht auf der Zuschauerseite, sondern unter den Akteuren befinden.
Der junge Mann ist Straßenwärter von Beruf, sein Revier die Autobahn bei Dessau. Mit dem Drachenfliegen (lassen) hat er erst im vorigen Jahr begonnen. „Ich bin über Freunde und Bekannte dazu gekommen. Wir haben mehrere solche Events besucht und ich habe festgestellt, dass das Spaß macht“, beschreibt der Elsteraner seinen schrittweisen Einstieg ins Metier.
Schließlich hat er sich eine eigene Ausrüstung zugelegt. „Nur Standard-Technik, die Basis-Sachen eben“, versucht er zu ausschweifende Vorstellungen einzudämmen. Eine Besonderheit gibt es dennoch: „Ich bin bei den Vierleinern hängen geblieben“, gesteht Steven Prell und räumt ein: „Das ist Geschmackssache. Andere mögen Ein- oder Zweileiner.“
Für ihn musste es der Vierleiner sein. „Zweileiner kennt man aus seiner Kindheit. Links. rechts, hoch, runter - das war’s.“ Der Vierleiner sei da etwas anspruchsvoller in seinen Augen und biete mehr Möglichkeiten. „Er macht mir mehr Spaß.“
Etwas über 100 Euro sollten Anfänger einplanen für eine erste Komplettausstattung, berichtet der 22-Jährige aus seiner Erfahrung. Er hat dafür einen Vierleiner-Drachen mit allen Stäben, Leinen und den Handstücken erworben. Einen Drachenführerschein, den man zudem erlangen müsste, gibt’s nicht.
Dennoch rät Steven Prell allen Einsteigern: „Zu den erfahrenen Drachen-Piloten hingehen und höflich fragen. Dann wird einem da auch weiter geholfen bei allem, was man wissen will oder braucht.“ Übrigens, wenn Steven Prell seinen Drachen nicht in Dixförda auflässt, tut er dies auf den Elbwiesen in Elster. (mz)