Dorfspektakel Linda Dorfspektakel Linda: Prinz muss nicht unter die Dusche

Linda - „Dorfspektakel Linda e.V.“ steht auf dem Schild geschrieben, welches am Rand der Bühne angebracht ist. Auch die Dekoration steht und das Publikum wartet auf den Beginn der Aufführung. Doch die Fußballer nebenan auf dem Platz sind noch voll zu Gange und somit heißt es für das geneigte Publikum im Zelt, welches fast alle Sitzplätze eingenommen hat, warten. Aber worauf? Welches Stück haben die Spielerinnen diesmal mitgebracht?
Turm verrät es
Die Damen am Tisch ziemlich weit vorn sind sich da nicht so ganz einig. Christel tippt anhand der mit Rosen bestückten Bühnenbauten auf Dornröschen. Rita unterstützt sie mit den Worten: „Das kann sein. Möglich, dass die alle, wie bei Dornröschen bereits eingeschlafen sind. Denn wir warten nun schon fast eine halbe Stunde auf den Beginn.“ Andere Tischnachbarinnen sehen die Wand als Turm an und all das eher als Hinweis auf das Märchen Rapunzel. Und sie sollen Recht behalten.
Nachdem das Fußballmatch endete, die Frauen am Tisch wollten gehört haben, dass die Partie Linda gegen Schönewalde mit 2:2 unentschieden ausging und nun halbnackte Männer schnell ihre Sporttaschen aus dem Festzelt holten, konnte es eigentlich losgehen. Rita fragte sich, ob nicht vielleicht der Prinz, der ja sowohl für Dornröschen als auch für Rapunzel gebraucht würde, mit auf dem Fußballplatz gestanden hat und nun noch unter die Dusche muss. Doch dem war glücklicherweise nicht so.
Prinz Olaf (Ute Liebelt) gehört zum Team. Und wie es sich für einen Blaublüter geziemt, reitet er auf einem Pferd ein. Nun ja, auf einem Steckenpferd. Aber das macht der verliebten Rapunzel (Manuela Scholz) rein gar nichts aus. Ihrer egoistischen Pflegemutter Frau Gothel (Renata Wieser) aber schon. Die beansprucht das Mädchen, welches sie als Baby dem Ehepaar Helga und Rüdiger abluchste, für sich. Seit Jahren hält sie die nun 17-Jährige im Turm gefangen.
Keinesfalls solle sie flügge werden, mit einem Freier davon ziehen und sie allein zurück lassen. Und damit sie bloß nichts von der Welt außerhalb des Turmes mitbekommt, gibt es für Rapunzel, wie schrecklich, kein Radio, keinen Fernseher, keinen Laptop und nicht mal einen MP3-Player. Genau dieser Umstand lässt die älteren Kinder und Jugendlichen unter den Zuschauern aufstöhnen.
Alles nimmt ein gutes Ende
Doch wie es im Märchen auch heute noch ist, am Ende geht alles gut aus. Rapunzel und Olaf finden sich, wenn auch erst nach vielen Jahren der Suche. Die Glückstränen Rapunzels machen Olaf wieder sehend und selbst der Hahn Coco Schanell (Hannelore Knochmuß), der die ganze Story hautnah erleben durfte, ist froh. Er hat nun nichts mehr mit Veganern zu tun, denn „das sind die Menschen“, wie er sagt, „die uns Tieren das Fressen wegessen“. (mz)