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Feuerwehr in Elster Diese zwei Jubiläen prägen das vorige Jahr bei der Feuerwehr in Elster

Die Freiwillige Feuerwehr Elster führt ihre Jahreshauptversammlung durch. Was Wehrleiter Marcel Rückert in seiner Rede hervorhebt und Kinderwartin Sarah Hoffmann konkret bemängelt.

Von Thomas Tominski 28.04.2024, 12:00
Die einzelnen  Auszeichnungen haben  neben Wehrleiter Marcel  Rückert  (rechts) auch  Stadtwehrleiter  Heiko Plewa (2. v. l.) und der Bürgermeister  von Zahna-Elster,  Peter Müller  (links), im  Rahmen der  Versammlung  vorgenommen.
Die einzelnen Auszeichnungen haben neben Wehrleiter Marcel Rückert (rechts) auch Stadtwehrleiter Heiko Plewa (2. v. l.) und der Bürgermeister von Zahna-Elster, Peter Müller (links), im Rahmen der Versammlung vorgenommen. (Foto: Sabine Hoffmann)

Elster/MZ. - Ein Wunsch ist bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Elster nicht zu überhören: Kinderabteilungen soll ein höherer Stellenwert eingeräumt werden. Konkret geht es dabei um vier Jahre, die laut Chefin Sarah Hoffmann vom Land nicht berücksichtigt werden.

Zur Erklärung: Laut Bestimmung wird die Mitgliedschaft in einer Feuerwehr erst mit dem Eintritt in die Jugendabteilung, also im Alter von zehn Jahren, anerkannt. Die „Lösch-Elstern“, so wird die Kindergruppe intern genannt, beginnen ihre „Feuerwehrkarriere“ aber schon mit sechs Jahren. „Das ist eigentlich der Unterbau jeder Wehr“, erläutert Sarah Hoffmann. Viele Kinder durchlaufen innerhalb der Feuerwehren alle Stationen und lassen sich im Aktivenbereich zusätzlich zu Spezialisten ausbilden. Sie findet es einfach ungerecht, dass die Mädchen und Jungen erst mit 20 Jahren ihre Urkunde für die zehnjährige Mitgliedschaft erhalten, obwohl sie vier weitere geleistet haben.

Die Chefin, die zudem Kreisjugendwartin ist, kann in Elster trotzdem von einer guten Entwicklung sprechen. Die Kinderabteilung hat im vergangenen Jahr ihren zehnten Geburtstag gefeiert, die Mitgliederzahl ist von 13 auf 19 gestiegen. „Darauf kann ich stolz sein“, so Hoffmann. Im Jahr 2023 haben die Mädchen und Jungen, die sich alle 14 Tage im Depot treffen, 539 Ausbildungsstunden geleistet. Als weitere Höhepunkte zählt sie das Stadtzeltlager in Mühlanger und den traditionellen Orientierungsmarsch von Dietrichsdorf nach Elster auf (die MZ berichtete). Hinter Mühlanger belegte die erste Mannschaft den zweiten Platz.

Wahl zum Landessprecher

Mit 30 Jahren hat die Jugendabteilung ebenfalls ein Jubiläum gefeiert. Chef Jan Giersch, erzählt, dass vier weibliche und 13 männliche Jugendliche „zur Mannschaft“ gehören und Matilda Vorwerg aus der Kinderabteilung in seine Reihen aufgerückt ist. Max Petrik hat am Landesforum Sachsen-Anhalt teilgenommen und wurde dort zu einem der drei Landessprecher gewählt. Insgesamt hat die Abteilung 1.844 Stunden geleistet und an mehreren Veranstaltungen innerhalb der Stadt ihre Präsenz gezeigt. Highlight in 2023 ist aus seiner Sicht die Teilnahme am erwähnten Orientierungsmarsch gewesen.

Sarah Hoffmann  liest  ihren  Jahresbericht für  2023  vor.
Sarah Hoffmann liest ihren Jahresbericht für 2023 vor.
(Foto: Sabine Hoffmann)

Nach vielen bestandenen Prüfungen haben die Abteilungen (Kinder 10 Jahre, Jugend 30 Jahre) mit allen Kameraden in Elster ihre Jubiläen gefeiert. Giersch betont, dass im vergangenen Jahr nicht alles eitel Sonnenschein gewesen ist. Mit einer durchschnittlichen Anwesenheit von 72 Prozent schätzt er die Dienstbeteiligung als „eher schlecht“ ein. Trotz aller Ernsthaftigkeit, denn im Aktivenbereich geht es auch darum, Leben zu retten, bemüht sich der Jugendchef, seine Mädchen und Jungs mit sportlichen Wettkämpfen oder Feiern bei Laune zu halten. Dazu zählt ebenfalls das „Spiel ohne Grenzen“ – ein Stationsvergleich mit anderen Feuerwehren –, am Ende haben die Teams die Plätze zwei und drei belegt. „Bedanken“, so Giersch, „möchte ich mit bei der Stadt, dem Jugendclub Elster und allen Kameraden der Wehr für die tolle Unterstützung.“

Gutes Miteinander

Wehrleiter Marcel Rückert betont, dass er glücklich sei, dass die Abteilungen innerhalb der Wehr super funktionieren. „Alle legen viel Wert auf ein gutes Miteinander“, meint er, 2023 habe nicht ein Mitglied die Feuerwehr verlassen. Zum Stichtag 31. Dezember zählt die Wehr insgesamt 69 Angehörige, die Einsatzabteilung besteht aus vier weiblichen und 27 männlichen Mitgliedern. Im Oktober, erzählt der Wehrleiter, hat sich Maud Dittmann entschlossen, die vorher in der Kinderabteilung als Betreuerin mitgeholfen hat, die „Lösch-Elstern“ auf Kurs zu halten, sich bei der Feuerwehr anzumelden.

Jan  Giersch ist Chef  der Jugendabteilung in Elster.
Jan Giersch ist Chef der Jugendabteilung in Elster.
(Foto: Sabine Hoffmann)

Laut Bericht des Wehrleiters ist die Feuerwehr zu 21 Einsätzen ausgerückt. Dafür haben 20 Kameraden 253 Stunden aufgewendet. „Die schlimmste Alarmierung lautete F4 Stallanlage in Gentha“, blickt Rückert zurück, F4 bedeutet einfach übersetzt großes Feuer. „Alles in allem waren es fünf Brandeinsätze, elf technische Hilfeleistungen, eine ABC-Lage, die gleichzeitig eine Übung war, ein Hochwassereinsatz, ein Fehlalarm durch eine Brandmeldeanlage sowie zwei sonstige Einsätze.“

Investitionen hat es 2023 ebenfalls gegeben. Mit Löschwasserbrunnen in der Friedrichstraße, der Errichtung einer neuen Sirene, Austausch der Atemschutztechnik sowie Bestellung eines Tanklöschfahrzeuges zählt Rückert die wichtigsten Posten auf. Was allen in der Runde viel Respekt abnötigt, war der Einsatz von Tom Böttcher Ende des vergangenen Jahres im Landkreis Mansfeld-Südharz. Das Hilfeersuchen aufgrund des Hochwassers ist konkret aus Oberröblingen gekommen. „Der zeitintensive Einsatz hat vom 30. bis zum 31. Dezember gedauert. Mit Hochwasser haben wir in Elster eine gewisse Erfahrung“, so ein hörbar stolzer Wehrleiter.

Rückert ergänzt, dass die Wehr auch im Stadtgebiet sehr präsent war. Er berichtet von der Teilnahme am Maifeuer, dem Schul- und Heimatfest, Kinderzeltlager und dem „Gedenktag historischer Art“ am 3. Oktober. Und: Am 6. Mai gaben sich Kamerad Michael Nitzsche und seine Melanie im Rathaus das Jawort.