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Eintracht Elster Corona-Zeit wird gemeistert

Mitglieder und Sponsoren stehen trotz Schwierigkeiten in der Pandemie zu Eintracht Elster. Wie der Sportalltag jetzt wieder anläuft.

Von Andreas Hübner 11.06.2021, 20:04
Elsters Geschäftsstellenleiter Detlef Stache
Elsters Geschäftsstellenleiter Detlef Stache (Foto: Andreas Hübner)

Elster - „Wir hatten zehn, vielleicht 15 Abgänge in der vergangenen Saison“, sagt Detlef Stache, während er mit der rechten Hand abwägt. Der Geschäftsstellenleiter der SV Eintracht Elster kommt sofort auf ein in Pandemiezeiten schwieriges Thema für alle Breitensportler und Vereine zu sprechen. „Aber dieser Schwund ist bei uns am wenigsten auf Corona zurückzuführen“, betont der 61-Jährige. Im Gegenteil weiß er davon zu berichten, dass viele Mitglieder und insbesondere auch Eltern, deren Kinder im Verein trainieren, sich gerade auch bei ihm telefonisch oder per Mail gemeldet und Mut zugesprochen haben.

Der einheitliche Tenor: „Auf uns könnt ihr euch verlassen. Wir zahlen unsere Beiträge trotzdem.“ Das sei irgendwie schon erstaunlich, denn bis auf die Fußballer, die gemäß der entsprechenden Pandemieverordnungen in Zweier- oder auch Fünfergruppen trainieren durften, lag das Vereinsleben bei der Eintracht - genau wie überall im Land - über ein halbes Jahr lang nahezu brach.

Acht Sparten im Angebot

Insbesondere, wenn man die Einwohnerzahl des Elbeorts von etwa 2.500 zugrunde legt, steht der Verein mit 394 Mitgliedern, die in acht unterschiedlichen Sparten Sport treiben, nach wie vor sehr gut da. „Wir bieten neben Fußball, Tischtennis und Kegeln auch Gymnastik an“, zählt Stache auf. Darüber hinaus existiert eine Mannschaft, die regelmäßig Volleyball spielt. Weitere 71 Freizeitsportler, die sich in allererster Linie mit Kraftsport beschäftigen, und die Montagssportler - eine Gruppe von Freizeitsportlern, die eben montags die Trainingsmöglichkeiten nutzen - zählen zum Verein.

„Die konnten alle gar nichts machen“, betont Stache. Auch im Moment seien die Auflagen, insbesondere für die meisten Hallensportarten, seiner Meinung nach nur mit erheblichem Aufwand einzuhalten. Im Verein aber existieren derzeit verschiedenste Überlegungen. So will der Tischtennisnachwuchs - schwer abhängig vom Wetter - eventuell außen trainieren. Bei den Keglern werden Konzepte erarbeitet, so dass wenigstens in Zweier-Gruppen die Kugeln wieder rollen könnten.

Grundsätzlich sind die in vielen Jahren Vereinsarbeit geschaffenen Voraussetzungen bei der Eintracht gut. Die geräumige und großzügig ausgestattete Elbe-Elster-Sporthalle bietet gute Trainingsbedingungen für alle Abteilungen und sogar Platz für einen großen Kraftraum, der ebenfalls über die Jahre optimal ausgestattet werden konnte.

Hinzu kommt das Refugium der Fußballer. Neben der Verbandsliga-Elf, welche als Aushängeschild des Vereins dient, können deren Reserve aus der Landesklasse und eine Alte-Herren-Elf im Brale-Sportpark auf zwei Spielfeldern - neben dem eigentlichen Stadion existiert ein Kunstrasenplatz - und weiteren großen Rasenflächen dazwischen trainieren. Mit einem zahlenmäßig großen Teil der insgesamt 207 aktiven Fußballer schlagen die Spieler in den Nachwuchsmannschaften zu Buche. Neben einer personell sehr gut und breit aufgestellten B-Jugend existieren eigene Teams in den Jahrgängen der F- sowie der E-Jugend.

Weitere Jugendmannschaften wurden in der Vergangenheit in Form von Spielvereinigungen mit benachbarten Vereinen betrieben. „In diesem Jahr möchten wir auch wieder eine eigene Bambini-Gruppe starten“, verrät Stache, der als Geschäftsstellenleiter auch die Sponsoren als unbedingt notwendige Pfeiler für erfolgreiche Vereinsarbeit nicht vergisst und erwähnt, dass trotz allgemein herrschenden Ausnahmezustands sich kein einziger Sponsor zurückgezogen habe. „Die sind allesamt noch im Boot“, so der Sportfunktionär, der selbst jahrelang als Trainer in der Region tätig war.

Beliebtes After-Talk-Match

„Wir informieren unsere Mitglieder und Fans über aktuelle Ereignisse und Themen auch im Netz“, erklärt Christopher Prange, der sich für den Online-Auftritt der Eintracht verantwortlich zeigt. Der 32-jährige Spieler der zweiten Mannschaft pflegt dabei neben der vereinseigenen Website und einem mit derzeit 747 Freunden sehr erfolgreichen Facebook-Account ehrenamtlich seit kürzerem auch einen Instagram-Account mit 201 Followern.

Eine Rubrik erfreute sich dabei zuletzt immer größerer Popularität. „Unser After-Match-Talk kam gut an“, meint Prange und erklärt, dass schon kurz nach dem Spiel immer ein Drei-Fragen-Interview mit einem der Spieler veröffentlicht wurde. „Während der Pandemie ist bei uns online aber nicht allzu viel passiert“, gibt er zu. (mz)