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Bauminister mit Problemen konfrontiert Bauminister mit Problemen konfrontiert: Große Sorgen an der Landesgrenze

Von Frank Grommisch 10.09.2003, 16:45

Groß Naundorf/MZ. - Die großen Sorgen, die in der Gesprächsrunde am Mittwoch Nachmittag im Dorfgemeinschaftshaus von Groß Naundorf benannt wurden, resultieren aus dem Zustand des Elbedamms nahe des sächsischen Dörfchens Dautzschen. Die Hochwasserschutzanlage, die im Sommer 2002 ungeheuren Wassermassen freien Lauf in die Elbaue ließ, sei zwar wieder aufgebaut worden, aber nicht fachmännisch, wie Reinhard Pfeil (parteilos) mehrfach hervorhob. "Wenn der Damm bricht, sind wir wieder die Leidtragenden." Die Streitgenossenschaft "Elbetal", der Groß Naundorfs Bürgermeister angehört, habe wiederholt auf die Mängel hingewiesen. Für Reinhard Pfeil ist unverständlich, dass es in Sachsen-Anhalt offenbar kein Gremium gibt, das "nachschaut, ob da richtig gebaut wurde". Es wäre wünschenswert, hakte der Landrat ein, wenn sich der hiesige Landesbetrieb für Hochwasserschutz mit seinen sächsischen Kollegen abstimmen würde. Erich Schmidt (SPD), Bürgermeister von Annaburg, wies noch mal auf die Auswirkungen des Dammbruchs hin. Es seien zwei Orte in Sachsen, aber viele in Sachsen-Anhalt überflutet worden. Er sprach die Erwartung aus, dass auch die Kommunen in der Region kontinuierlich über den Hochwasserschutz in diesem Bereich informiert werden. Die Natur habe gezeigt, so der Bauminister, dass der Föderalismus seine Schwächen habe. Auch wenn er nicht der direkt Zuständige sei, so nehme er dieses Problem aber als Mitglied der Landesregierung entgegen und werde es mit seinen Kollegen bereden. Die sächsische Landesregierung würde angeschrieben. Es solle auf klare Aussagen zur Sicherheit des Dammes gedrängt werden. Der zeitweilige Landtag-Flut-Ausschuss, der am Freitag zusammenkommt, werde sich ebenfalls mit den in Groß Naundorf vorgebrachten Sorgen befassen, sicherte CDU-Landtagsabgeordneter Siegfried Borgwardt zu.

Der Minister informierte sich anschließend über die Bauarbeiten zur Flutschadensbeseitigung an Straßen in Groß Naundorf. In Holzdorf ging es im Gespräch mit Bürgermeisterin Marion Kluge und Jessens Stadtoberhaupt Dietmar Brettschneider neben anderem um den Wohnungsleerstand in Holzdorf-Ost. Daehre hatte seine Visite am Morgen in der Kreisverwaltung Wittenberg begonnen. Themen hier: die Hochwasserfolgen, die Fluthilfe und die Kreisstraßen.