Ausgangspunkt: Ausgangspunkt: Entstehen der Karl-Plagge-Gruppe

Michael Good, Arzt in Connecticut / USA, Sohn von Perella Esterowitz (heute Pearl Good), die mit ungefähr 250 anderen Juden 1944 zu den von Karl Plagge in Wilna / Litauen Geretteten gehörte, hatte 1999 die Suche nach Karl Plagge per E-Mail initiiert. Die Suchanfrage gelangte mit Hilfe des Hamburger Geschäftsmanns Salomon Glaczko und dessen Partner Jörg Fiebelkorn über mehrere Stationen ein Jahr später an das Archiv der Darmstädter Universität.

Die Plagge-Gruppe umfasst jene Menschen, die zwischen 2000 und 2004 die Rettungsarbeit Plagges Schritt für Schritt recherchierten und die Ehrung des früheren Wehrmachtsmajors als "Gerechter unter den Völkern" erreichten, die im Sommer 2004 von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem zuerkannt und im April 2005 postum feierlich verliehen wurde. Zu der Gruppe gehören weitere Überlebende des Holocausts in Wilna, die sich der Sucharbeit angeschlossen haben, und die damalige Leiterin des Darmstädter Hochschularchivs, Dr. Marianne Viefhaus, die entscheidende Archivbestände ermitteln und Kontakt zu Familienangehörigen Karl Plagges herstellen konnte.

Im Anschluss an die Ehrung Plagges durch Yad Vashem und durch die Stadt Darmstadt entstand auf Vorschlag der Darmstädter Geschichtswerkstatt die Konzeption der Ausstellung, die vor allem in Schulen und Bildungseinrichtungen das rettende Verhalten Karl Plagges im Kontext der deutschen Besetzung von Litauen und der Ermordung der litauischen Juden zwischen 1941 und 1944 vermitteln soll.